Zum ersten Mal seit 2013 wird der FC St.Gallen wieder am europäischen Geschäft teilnehmen. Damals berechtigte der dritte Platz in der Saison 2012/13 zum Eingreifen im Playoff, der letzten Stufe vor der Gruppenphase. St.Gallen bekam Spartak Moskau zugelost, der Rest ist Geschichte. Will der FC St.Gallen auch 2018 wieder in die Gruppenphase gelangen, muss er insgesamt drei Qualifikationsrunden überstehen. Eingreifen müssen die Espen schon in der zweiten Runde.
Die Auslosung zu dieser zweiten Runde findet morgen Mittwoch statt. Allerdings sind zu diesem Zeitpunkt weder die erste Runde noch die sogenannte Vorqualifikationsrunde gespielt. Das heisst: Auf den Losen, die im Topf für die zweite Qualifikationsrunde sind, sind nicht nur einzelne Teams aufgedruckt, sondern auch Begegnungen der Vorqualifikation und der ersten Qualifikationsrunde, die noch nicht stattgefunden haben.
Vaduz greift in der ersten Runde ein
Die Ziehung der Partien der ersten Qualifikationsrunde findet unmittelbar vor der Ziehung mit dem FC St.Gallen statt. Für diese wurden schon Gruppen definiert. In sieben Gruppen sind zehn Teams, in zwei Gruppen zwölf Teams. Immer die Hälfte ist gesetzt und trifft auf ein ungesetztes Team. Möglich sind Partien wie Gabala FK gegen Progrès Niederkorn. Aber auch grössere Namen wie die Glasgow Rangers, Partizan Belgrad oder Lech Poznan greifen schon in dieser Runde ins Geschehen ein. Und auch der FC Vaduz.
Auch in der zweiten Runde trifft dann ein gesetztes Team auf ein ungesetztes. Damit auch ohne bereits gespielte erste Qualifikationsrunde klar ist, welcher Koeffizient herangezogen wird, um die gesetzten Teams zu definieren, erhält der Sieger der Partie immer den Koeffizienten des besseren Teams. Das hat zur Folge, dass die Begegnung mit dem Koeffizienten des besseren Teams in die Ziehung eingeht. Sollte also Vaduz (Koeffizient von 2.750) gegen Lech Poznan (Koeffizient 7.000) spielen müssen, geht dieses Los mit Koeffizient 7.000 in die Ziehung der zweiten Runde ein.
Das alles macht Prognosen unmöglich. Dazu kommt noch: In der Ziehung der ersten Qualifikationsrunde sind bereits sieben Lose im Topf, auf denen eine Begegnung und kein einzelnes Team aufgedruckt ist, die Partien der Vorqualifikation. Diese sind zwar schon ausgelost, aber noch nicht gespielt. Es ist also möglich, dass der FC St.Gallen nach der Auslosung sogar noch drei mögliche Gegner hat.
Es gibt viele mögliche Gegner
Ein hypothetisches Beispiel: Birkirkara (Malta, Koeffizient 2.750) trifft in der Vorqualifikation auf KI Klasvik (Färoer Inseln, 0.750). In die Ziehung zur ersten Qualifikationsrunde geht dieses Los mit Koeffizient 2.750. Dieser Begegnung könnte beispielsweise CS Fola Esch (3.500) zugelost werden. Das Los mit den drei möglichen Siegern Birkirkara, Klasvik und Fola Esch würde mit dem Koeffizient 3.500 in die Ziehung zur zweiten Qualifikationsrunde eingehen. Damit wäre das Los im Topf der Ungesetzten. Der FC St.Gallen weist einen Koeffizienten von 6.040 auf und ist in der zweiten Qualirunde sicher gesetzt. Das Dreifach-Los wäre also eine Möglichkeit.
Möglich ist aber auch, dass der FCSG den Gegner sogleich kennt. Einige Teams treten erst in der zweiten Qualifikationsrunde in den Wettbewerb ein, sind aber im Gegensatz zum FCSG ungesetzt. Dazu gehören beispielsweise Hapoel Haifa, Aberdeen oder Djurgardens IF.
Wer jetzt völlig den Durchblick verloren hat, dem sei die Seite von Bert Kassiesempfohlen. Dort werden alle Runden so durchgespielt, als würde immer das Team mit dem höheren Koeffizienten eine Runde weiterkommen.
Ab 13 Uhr gehts los
Angesetzt ist die Ziehung der ersten Qualifikationsrunde übrigens auf 13 Uhr Schweizer Zeit. Wir fürchten aber, dass wie üblich zuerst viel zu viel geplaudert wird. Die Auslosung der zweiten Runde erfolgt dann im Anschluss. Dazu werden die Lose in sieben Gruppen aufgeteilt. Gruppen 1-5 bestehen aus zehn Teams, Gruppen 6 und 7 aus zwölf Teams. Möglich sind zu diesem Zeitpunkt entsprechend noch fünf oder sieben sechs Lose. Wie viele Mannschaften damit noch möglich sind, lässt sich wegen oben dargelegter Vorgehensweise nicht sagen.
Wer in einer Begegnung zuerst gezogen wird, hat zuerst Heimrecht, spielt also am 26. Juli zuhause und am 2. August auswärts. Das Einzige, was wir jetzt schon mit Gewissheit sagen können: Wir wissen nach der Auslosung, in welcher Woche wir Ferien nehmen müssen. Wohin es geht, das könnte weiterhin unklar sein. Wenn es dann nur nicht Vaduz wird…
Update (19. Juni 2018, 21 Uhr): Seit Kurzem stehen auf der Uefa-Webseite neue Zeiten für die morgige Auslosung. Die Auslosung der ersten Runde soll um 12 Uhr starten. Danach werden die Gruppen für die Auslosung der zweiten Runde bekanntgegeben. Diese Auslosung soll dann um 14 Uhr folgen.