Fast schon daheim
Der seinerzeit populärste Grenzgänger war Dietmar Metzler, der 1985 das Dress der «Espen» überzog. Groß geworden war Metzler beim FC Götzis in Vorarlberg, bevor er zum ersten Mal in die Schweiz ging, um beim Amateurklub FC Widnau Tore zu schießen. So viele, dass nach einer Saison der Sport-Club im fernen Wien auf ihn aufmerksam wurde. Metzler wechselte mit 19 zum Bundesligisten in den Osten Österreichs, ein großer Schritt, wie er später dem St.Galler Tagblatt sagte: «Ich bin ein sehr familiärer Mensch. Weit weg von zu Hause war ich nie.» Lang blieb er nicht fort, ein Wechsel zum SK Rapid scheiterte am Geld.
Metzler löste seinen Vertrag in Hernals nach einem Jahr, ging vereinslos zurück und half ab und zu bei Widnau aus. Nach anderthalb Jahren kam das Angebot des FC St.Gallen, das ihm noch einmal die Tür in den Profifußball öffnete. Gleich beim ersten Einsatz gegen den FC Wettingen traf Metzler doppelt und wurde sofort zum Publikumsliebling, auch dank schneller Dribblings und genauer Flanken. «Ich denke, das Publikum spürte meinen Willen und meinen Ehrgeiz», sagte er selbst.
«Didi, Didi», schallte es fortan regelmäßig durch das damalige Stadion Espenmoos, das mit seinen 15'000 Plätzen an die Grounds unterklassiger englischer Vereine erinnerte. Unterstützt wurde Metzler dort auch von einer kleinen Vorarlberger Fangemeinde. Vier Jahre spielte er in der ersten Schweizer Liga, ab 1988 gemeinsam mit Zamorano. Dann lockte noch einmal die Bundesliga, diesmal Linz, wo Metzler zunächst kurz beim LASK, dann bei der VOEST spielte. Ausklingen ließ er seine Karriere bei Altach und Hohenems, später trainierte er den Schweizer Zweitligisten FC Rheineck.