Januarloch, Tag 31: Was die Statistiken prognostizieren

Glaubt man den Zahlen, so sind die Chancen für den FC St.Gallen auf europäisches Berufsreisen im nächsten Sommer eher gering. Es sei denn, er kriegt die zweite Viertelstunde endlich in den Griff.

Seit Einführung der Zehnerliga startete der FC St.Gallen erst zweimal auf Platz 6 in die Rückrunde. Beide Male konnte er sich nicht verbessern. In der Saison 2005/06 blieb es bei Platz 6, in der Saison 2016/17 wurde es zum Ende gar der siebte Platz. Etwas Hoffnung macht der Vergleich der Klassierungen aller Teams im Winter und im Sommer. Einmal wurde der zur Winterpause auf Platz 6 liegende Verein gar Vierter, fünfmal immerhin Fünfter, zweimal blieb er auf Platz 6. Allerdings gibt’s auch Beispiele für Verschlechterungen. Dreimal gings zurück auf Platz 7, zweimal auf Platz 8, einmal auf Platz 9 und einmal sogar auf den zehnten und letzten Rang.

Will sich der FCSG verbessern, muss er – das ist natürlich banal – mehr Tore schiessen und weniger Tore erhalten. In der Hinrunde sieht das Verhältnis nämlich nicht sehr gut aus. Mit 1,5 geschossenen und 1,9 erhaltenen Toren pro Spiel lassen sich natürlich keine grossen Sprünge erwarten. Im Schnitt holten die Espen auch nur 1,3 Punkte pro Spiel.

Warum der FC St.Gallen mehr Tore erhält als erzielt, scheint vor allem an den Anfangs- und Schlussminuten zu liegen. Die Differenz zwischen geschossenen und erhaltenen Toren ist nur in der Viertelstunde vor und jener nach der Pause positiv. In allen anderen Abschnitten muss Stojanovic öfter hinter sich greifen als der gegnerische Torhüter. Ganz schlecht sind die Minuten 16 bis 30. Nur gerade zweimal traf der FCSG in diesem Abschnitt, erhielt aber sieben Gegentore. Auch im Schlussabschnitt müssen die St.Galler zu viele Tore gegen sich hinnehmen, neun an der Zahl. Immerhin treffen sie aber auch sieben Mal ins gegnerische Tor.

Dass der FC St.Gallen mehr Tore schiessen könnte, zeigt auch die folgende Statistik der Statistiker vom CIES Football Observatory in Neuenburg:

Der Blick auf die ganze Liga zeigt: YB marschiert vorne weg, es bahnt sich ein Start-/Ziel-Sieg an. Auch in den hinteren Tabellenregionen bewegt sich nicht viel. GC und Xamax belegten meist die letzten zwei Ränge. Ansonsten zeichnet sich die Super League 2018/19 durch viel Bewegung in der Tabelle aus.

Obwohl YB vorne weg marschiert: Der Nasazzi-Stab ist aktuell in Basel zuhause. Der FCB holte in sich im letzten Spiel der Vorrunde mit dem 2:1-Auswärtssieg in Sion. St.Gallen wartet in dieser Statistik weiterhin auf den nächsten Sieg, um endlich mit Xamax gleichziehen zu können.


Wir machen den Januar spannender. Vom 1. bis zum 31. Januar veröffentlichen wir jeden Tag einen kurzen Eintrag in unserem Januarloch-Kalender. Alle Anekdoten stammen aus unserer Sammlung, die wir laufend für die Rubrik Ticker im gedruckten Magazin führen. Da wir bis im Sommer 2019 mit dem gedruckten Magazin eine Pause einlegen, verwenden wir einzelne Einträge aus dem Fundus hier.