In der Ostschweiz gibt es nur wenige Tabubrüche, die man begehen kann. Das bewusste Verzehren einer St.Galler Bratwurst mit Senf gehört mitunter sicherlich dazu. Dementsprechend hohe Wellen schlugen die anlässlich des letzten Europa League-Gruppenspiels gegen Swansea im ganzen Stadion verteilten Flyer mit dem Aufdruck: «Im neue Johr isst mer au z’Sangallä d’Brodwurscht mit Senf.»
Im Vorfeld der Enthüllung wurden einige Spekulationen herumgereicht, worum es sich denn nun konkret handeln könnte: 20 Minuten sprach von der «Senf-Bombe», beim St.Galler Tagblatt war von einer allfälligen Verbrüderung mit den ungeliebten Gästen aus Zürich die Rede und das Magazin Saiten sprach gar von SENF als Abkürzung des neugegründeten «Sondereinsatzkommando Einheimischer und Naturverbundener Fussballveganer».
Kein kulinarischer Paradigmenwechsel
Vergangenen Donnerstagabend war es dann endlich soweit: Eine beachtliche Masse an Neugierigen war der Aufforderung des Flyers ins Fanlokal gefolgt und liess es sich nicht nehmen, dem Platzen der «Senf-Bombe» beizuwohnen. Die gute Nachricht zuerst: Es handelt sich dabei keinesfalls um den vielfach befürchteten kulinarischen Paradigmenwechsel oder gar eine Verbrüderung mit Zürcher Fussballfans. Cheftrainer Jeff Saibene höchstpersönlich gebührte die Ehre den weiteren anwesenden Gästen das erste Cover des neuen Fussballmagazins SENF zu präsentieren. Passend zum Titelthema Europa fand danach eine Gesprächsrunde mit dem Trainergespann Jeff Saibene und Daniel Tarone über das vergangene Europa League-Abenteuer statt. Bei Bier und Wurst sowie musikalischer Unterhaltung wechselten die ersten Exemplare des neuen Magazins die Seiten. Weitere Möglichkeiten das Magazin zu erwerben bestehen an den Heimspielen des FC St. Gallen, im Fanlokal sowie hier auf unserer Webseite.
Ach, und übrigens: So absurd manch eine Spekulation auch gewirkt haben mag, das Magazin Saiten lag mit der Vermutung richtig, dass SENF eine Abkürzung sei. Korrekterweise steht SENF dieses Mal jedoch nicht für ein militantes Sondereinsatzkommando sondern für «St. Gallen Erkundet Neue Feriendestinationen» – wofür es in der nächsten Ausgabe steht, sei an dieser Stelle noch nicht verraten.