Am 19. April 1879 sorgte die kleine Ankündigung im St. Galler Tagblatt, dass am selben Abend ein «Foot-bal Club» gegründet werden soll, wohl noch für wenig Aufsehen. Fussball hatte zu dieser Zeit bei weitem noch nicht den Stellenwert, den er einige Jahre später haben sollte. Im Gegenteil, 1919 äusserte sich der damalige Präsident Emil Gretler folgendermassen zu den Anfängen: «Das war damals richtige Pionier-Arbeit, als es noch hiess, etwas zu betreiben, für das niemand Verständnis aufbrachte, sondern nur Spott und Gelächter übrig hatte … Ohne irgendwelche behördliche Subventionierung, ja an vielen Orten gegen die grössten Schwierigkeiten seitens der Obrigkeit, musste der Platz erobert werden.»
Seit diesen Anfängen sind die grün-weissen Clubfarben eine Selbstverständlichkeit für jeden, der sich mit dem FC St. Gallen verbunden fühlt. Doch dass der FCSG während seiner 135-jährigen Geschichte für einige Jahre andere Clubfarben trug und auch zu hause nicht immer in grün-weiss auflief, ist vielen nicht bekannt. Diese Ausstellung ermöglicht es, in die Geschichte des Vereins und damit in die Geschichte der Trikots des FC St.Gallen einzutauchen. Seit 1879.
Zur Gründung wählten die Verantwortlichen des FCSG die Clubfarben grün-weiss, jedoch wechselte der FC St. Gallen die Clubfarben mehrmals. Nach dem Zusammenschluss mit dem FC Celeriana 1889 änderten die St. Galler die Clubfarben von grün-weiss zu blau-weiss. Nach knapp zehn Jahren in blau-weiss spielte der FCSG nach einer weiteren Fusion mit dem FC Phoenix von 1898 bis 1900 in gelb-schwarz, bevor man zurück zu den bis heute bestehenden grün-weissen Vereinsfarben fand.
Die verschiedenen Trikots zeigen nicht nur die Entwicklung aktueller Trends auf, sie machen implizit auch Aussagen über den Fussballsport. Von schlichten, ohne Werbung versehenen Trikots ging der Weg über zaghafte erste Sponsoren auf der Brust bis zu den heutigen, doch etwas mehr bedruckten Shirts, die neben Marken auch offizielle Embleme der Liga aufweisen. Nur eines ist über die Jahre – mit wenigen Ausnahmen – konstant geblieben: «Der FCSG ist grün-weiss!»