Trabzonspor vs. FCSG 5:6 – Weiter!
SENF,
29.08.2024,
SENF-Ticker
Im Penaltyschiessen qualifiziert sich der FCSG für die Ligaphase der Conference League. Das Spiel zum Nachlesen im SENF-Ticker.
Adios – Das war’s von mir, ich wünsche euch Siegerinnen und Sieger noch einen schönen Abend und versuche mal, irgendwie vom Stadion ins Stadtzentrum zu kommen, ohne mit meinem breiten Grinsen im Gesicht abgeschlachtet zu werden. St.Gallen spielt Gruppenphase, merkt euch das! Elf Jahre nach dem Wunder von Moskau gab es also tatsächlich das Wunder von Trabzon! Und tschüss!
Schlusspfiff – Das Spiel ist aus, St.Gallen ist weiter und in Trabzon brennt der Baum! Das ganze Stadion böllert die eigene Mannschaft aus, es wird gepfiffen, diesmal wieder gegen die Heimelf, und wir sind auch mit den Nerven am Ende. Jaaaaaaaa, weiter!
Stephan Ambrosius: Tor.
Stefan Savic: Latte!
Bastien Toma: Tor.
Denis Dragus: Tor.
Moustapha Cissé: Tor.
Borna Barisic: Tor.
Albert Vallci: Tor.
Trézéguet: Tor.
Unter lauten Pfiffen tritt jetzt Jovan Milosevic an. Und er trifft. Nerven aus Stahl.
Stefano Denswil: Tor.
Penaltyschiessen – Trabzonspor beginnt, es geht auf das Tor gegenüber des Gästesektors.
Pause – Zum Vierten.
Minute 120+1 – Mein Flug geht um 3.15 Uhr, macht mal vorwärts.
Minute 120 – Ecke Borna Barisic, Abschluss Trabzonspor, aber kein Trabzontor. Es geht echt in Richtung Penältele, wie tickert man so was?!
Minute 118 – Nach einer Ecke kommt der FranzoseÄgypter erneut aus gefährlicher Position zum Abschluss, haut das Leder aber irgendwo in den ostanatolischen Nachthimmel. Und die Fans pfeifen. Und Milosevic verdribbelt sich. Alles wie gehabt…
Minute 117 – Diesmal blockt die Mauer den Versuch des Ägypters.
Minute 114 – Cissés Abschlüsse sind ein wenig einfach zu lesen. Ugurcan Cakir im türkischen Tor musste sich bisher nicht einmal bewegen, um diese zu behändigen. Aber: Cissé macht das gut, er kommt zu Chancen! Und auch Diaby ist bisher ein Gewinn – während Noah überfordert scheint und um die zweite Gelbe bettelt. Noch eine Freistosschance für Trézéguet.
Minute 113 – Etwas seltsam ist es schon, dass die Heimfans genau in dieser Pflegepause und nur diese Pflegepause lang Lust auf Stimmung haben und dann das Stadion auch wirklich zum Beben bringen.
Minute 112 – Ein Trab-Sohn liegt am Boden, Krampf Nummer drei für Servette Rom.
Minute 110 – Das letzte Mal, als ich eine Verlängerung getickert habe, war in Chiasso. Da hatte unser FCSG zutiefst enttäuscht. Heute können die Fans stolz auf die Mannschaft sein. Auch wenn sie weiter leiden muss – und Trabzonspor durch einen Freistoss von Tréz‘ beinahe das 2:1 erzielt hätte. Der Ball geht direkt ans Lattenkreuz. Durchschnaufen.
Minute 108 – Wurde in der Pause gefragt, ob das Spiel langweilig sei. Ich antworte wieder mit den zuvor schon angesprochenen Perspektiven. Der Sportjournalist würde sagen: „Das Spiel lebt von der Spannung.“ Der Amateurkicker: „En huere Gurkematch.“
Minute 106 – Weiter geht’s!
Pause – Zum Dritten.
Minute 104 – Poyraz Yıldırım. So heisst die Nummer 90 bei Trabzonspor. Und er agiert etwa gleich unglücklich wie der Sankt Galler Neunziger Milosevic.
Minute 102 – Abdoulaye Diaby hat einfach längere Beine als ein Gegner. Das ist irgendwie unfair. Aber es war herrlich, wie er ihm gerade den Ball abgeluchst hat.
Minute 101 – Normalerweise hoffe ich ausnahmslos immer, wenn es eine Verlängerung gibt, auf ein anschliessendes Penältele. Aber will ich das wirklich? Wer will ein Penaltyschiessen? Meldet euch mit Tipps! #followerpower
Minute 99 – Da haben die Heimfans schon gejubelt, es war aber nur die Netzoberkante, die das Tor zum Zittern gebracht hat. Und plötzlich kommt auch von der Gegengerade mal wieder Stimmung (dafür von den anderen beiden Heimkurven nicht).
Minute 97 – Mendy ist auch heute wieder eine Bank. Wahnsinn, wie er gerade Csoboth abgelaufen hat. Muss mal googeln, wer das überhaupt ist, dieser Franzose. Wiki meint: Batista Mendy (* 12. Januar 2000 in Saint-Nazaire) ist ein französischer Fußballspieler. Der defensive Mittelfeldspieler spielt seit 2023 für Trabzonspor. Mendy durchlief zunächst die Jugendmannschaften des FC Nantes. Am 25. August 2018 absolvierte er erstmals ein Spiel für die zweite Mannschaft. Sein Debüt in der ersten Mannschaft in der Ligue 1 gab er zwei Jahre später am 13. September 2020 gegen die AS Monaco als er in der 61. Minute für Abdoulaye Touré eingewechselt wurde.
Minute 95 – Es wäre spannender, würde dieses Spiel durch mehr Stimmung begleitet werden. Aus dem Gästeblock erschallt derweil „Daddy Cool“.
Minute 93 – Den Wechsel von Stevanovic zu Diaby verstehe ich auch nicht so richtig, aber ich will mir da kein Urteil anmaassen. (Sorry.)
Minute 92 – Und schon wieder kein Bier, Trabzonspor! Und schon wieder kein Bier, Trabzonspor! Und schon wieder und schon wieder und schon wieder und schon wieder und schon wieder kein Bier, Trabzonspor!
Pause – Der FC St.Gallen hat die Sturm-und-Drang-Phase der Gastgeber abgesehen vom Ausgleich gut überstanden und das Spiel nachher wieder ein wenig ausgeglichener gestalten können. Wir hoffen mal, dass die Kräfte noch reichen, denn es warten nochmals mindestens 30 anstrengende Minuten. Aber die Türken hatten ja auch schon zweimal Krämpf.
Pause – Zum Zweiten.
Minute 90+7 – Lundstramm fällt stramm Milosevic, nun fehlt aber wirklich nicht mehr viel bis zum zweiten von drei Pausenpfiffen.
Minute 90+4 – Dann vergibt John Lundstram aus bester Position. Sein Linksschuss geht nicht weit über Zigis Gehäuse, das war eine echt gute Chance. Durchschnaufen!
Minute 90+3 – Der Unparteiische hat sich korrigiert: Es sind nun doch acht Minuten Nachspielzeit. Immer noch 18 weniger als in Polen.
Minute 90+1 – Diese Kombination von Csoboth und Milosevic war ein wenig zu kompliziert, auch wenn’s eigentlich eine gute Chance war. Der Serbe ist sehr aktiv, aber bisher unglücklich. Ich auch: Es gibt wohl Verlängerung. Noch länger warten auf ein Bier.
Minute 90 – Es gibt zwei Minuten Nachspielzeit, das sind immerhin 24 weniger als in Wroclaw.
Minute 89 – Hartes Foul an einem Türken, an dem mit der Nummer 61, da sieht Noah zurecht Gelb.
Minute 84 – Das Spiel ist irgendwie seltsam geworden. Die Servette-Laziali bestimmen es zwar, wirken aber auch nicht allzu entschlossen und eher fahrig. St.Gallen kann in und wieder einen Entlastungsangriff einleiten (und jetzt kommt Yannick Noah oder Noah Yannick für Okoroji), wird dabei aber auch nicht gefährlich. Und dann dribbeln sowohl Cissé wie auch erneut Miloschewitsch eindeutig zu lang – die Ostschweizer wirken viel zu ballverliebt.
Minute 82 – St.Gallen spielt heute mit: Zigi; Schmidt, Ambrosius, Vallci, Okoroji; Görtler, Stevanovic, Witzig; Toma; Geubbels, Akolo. Wenn’s schon kein Bier gibt, können wir unsere Prinzipien ja gleich komplett über Bord werfen, nödwohr.
Minute 81 – Türabsonsipor, wie der Verein korrekterweise ausgesprochen wird, hat das Spiel in der Hand, machen wir uns nichts vor. Doch dann startet Csoboth einen Konter, er leitet weiter auf Milosevic, der gegen zwei Verteidiger keine Chance hat, für meinen Geschmack bisher aber zu eigensinnig agiert.
Minute 79 – Tréz‘ läuft an drölf St.Gallern vorbei, verzieht dann aber.
Minute 78 – Mashallah kann sich Trézéguet da nicht komplett durchsetzen, das wäre äusserst gefährlich geworden. Äusserst!
Minute 77 – Oh, Trézéguet spielt jetzt. Der hat doch mal ein EM-entscheidendes Tor geschossen.
Minute 76 – Ein Lob an dieser Stelle an die Gastgeber: Eine so bequeme und grosszügige Medientribüne habe ich glaub miner Läbtig noch nie erlebt. Weltklasse!
Minute 74 – Innerhalb einer Minute braucht schon der zweite türkische Spieler Pflege wegen eines Krampfs. Was ein Sportjournalist sagen würde: „Es ist sichtbar, wie intensiv das Spiel ist.“ Was ein Fünftliga-Captain sagen würde: „Chömed ez, die möged nüme!“
Minute 72 – Moustapha Cissé für Geubbels.
Minute 71 – Warum versucht Milosevic da, durch vier Menschen durchzulaufen, deren Trikot irgendwie ein Zwitter von Servette und Lazio ist? Das war doch von Beginn an zum Scheitern verurteilt!
Minute 70 – Zu Minute 65: Es gibt aber auch einige Menschen, die mehr mit dem schnellsten Mensch der Welt gemeinsam haben als M.H. – wobei, schnell ist er schon. An der Bar! Auch das gehört gewürdigt!
Minute 68 – Geubbels‘ Körpersprache ist alles, nur nicht positiv. Für mich bisher ein Totalausfall.
Minute 67 – Danach kann man auch die Uhr stellen: Gelbe Karte für Lukas Görtler. Ansonsten hat sich das Spiel nun wieder ganz leicht beruhigt.
Minute 65 – Der treue Leser M.H. sitzt gerade irgendwo im Land des Usain Bolt und nervt sich „nur dezent“ über den Schweizer TV-Kommentator, wie er verlauten lässt. Mir ist leider immer noch kein gutes Wortspiel zu ihm und Bolt in den Sinn gekommen, vielleicht meldet er sich ja nochmal.
Minute 61 – Minute 61 ist Feierminute für die türkischen 61er – so etwas wie die YB-Viertuschtung in Bern. Es gibt eine Blockfahne (die sie nicht einmal ganz ausrollen) und eine Handylichter-Choreo. Und dann fast das 2:1, Faber rettet in letzter Sekunde und verpasst das Eigentor um nicht allzu viel.
Minute 61 – Während ich diesen Sermon geschrieben habe, hatte Trabzonspor zwei reelle Torchancen. Nun wechselt Enrico Maassen. Für Witzig und Schmidt kommen Kevin Csoboth und Konrad Faber.
Minute 59 – 185 Ostschweizer Fans sind in die Türkei gereist, hiess es gestern in der Beiz, in der wie in Kostanay ein Jahresumsatz erzielt wurde (und auch nochmals werden wird, nach dem Spiel, egal wie dieses ausgeht). Das ist wahrlich keine stolze Zahl, in Moskau waren es etwa doppelt so viele und da mussten alle sich um ein Visum kümmern. Aber: Kürzlich traf ich einen Alten der Ultras Frankfurt. Der sagte: „Ich vermisse es, mal wieder mit 150, 200 Leuten auswärts zu fahren. Wir sind ja sogar in Baku über 700.“ Und er hat recht: Viele Fans bedeuten nicht immer auch eine gute Stimmung. Im intimen, vertrauten Kreis ist es häufig sogar lustiger.
Minute 57 – Nach einem sehr, sehr, sehr dummen Ballverlust von Christian Witzig in der Vorwärtsbewegung schliesst ein Trabzönler ab, Zigi lenkt zur Ecke ab. Hui, jetzt geht aber grad gar nichts mehr.
Minute 55 – Unter Pfiffen schieben sich Ambrosius und Vallci den Ball zu, ehe ein weiter Ball folgt, den Geubbels nicht unter Kontrolle bringen kann. Und schon geht’s wieder in die andere Richtung. St.Gallen steht so richtig unter Druck, so sehr wie noch nie in diesen zwei Spielen.
Minute 52 – Ein von Zigi über das Tor abgelenkter Schuss hat gereicht, um das Heimpublikum wieder zu wecken. Darauf folgte ein Eckball und ein erfolgreicher Kopfball von Enis Destan zum 1:1, bei dem die Abwehr sich nun wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat. Und sofort gelten die Pfiffe wieder St.Gallen und nicht der Heimmannschaft. Interessant, wie ein türkisches Stadion lebt. Denn jetzt singen und hüpfen einfach alle.
Minute 51 – Damit ihr von den Heimfans auch noch einen Eindruck habt: Unten ein Bild. Ein Dank geht an Rebsteins II-Trainer B.G. für die Übersetzung des rechtsliegenden Fetzens: „Auch die Liebe zu dir hat ihren Preis“, steht da.
Minute 49 – Etwas überraschend ist es schon, dass Akolo für Jovan Milosevic das Feld räumen musste und nicht Geubbels – Akolo war in der ersten Hälfte deutlich aktiver und glücklicher. Dies wird versinnbildlicht von einem schwachen Schuss Geubbels‘ über die Latte und neben den Pfosten.
Minute 48 – Bisher sind in der zweiten Hälfte nur die Gästefans zu hören, die Heimkurven sind noch nicht mal wieder besetzt. Wo sind die denn? Am Bierstand ja wohl nicht, weil es ebendiesen ja gar nicht gibt!
Minute 46 – Weiter geht’s, beide Seiten haben einen Stürmer gewechselt.
Pause – Ein gellendes Pfeifkonzert, das nicht einmal die Musik übertönen kann, begleitet die Heimelf in die Pause. Ich glaube, in Trabzon brennt der Baum, wenn es die Mannschaft nicht einmal in die Conference League schafft. Und genau das ist St.Gallens grosser Vorteil.
Minute 45+2 – Ausgezeichneter Versuch von Mihajlo Stevanovic, der Ball streicht knapp über die Latte und wieder gibt es Pfiffe von den Rängen und wieder sind sie nicht an die Gäste adressiert.
Minute 45 – Drei Minuten Nachspielzeit und da hat es Zigi echt nochmals gebraucht! Aber diesen Spiess kehre ich: Ich gönne mir jetzt auch eine. Bisher reklamiert niemand, wenn man das tut.
Minute 44 – Es überrascht mich nicht, hat sich kürzlich Vaduz-Fan T.B. gemeldet: Er hält Marco Mathis für den absoluten Fussballgott (und wir widersprechen mal nicht) und wähnt mehrere getragene Shirts von ebendiesem sein Eigen. Wir können und wollen ihm das aber auch nicht verübeln!
Minute 42 – Nun, der Zwischenstand lässt sich sehen. Auch wenn Akolo diesen vielversprechenden Angriff mit Assist von Schmidt etwas gar nonchalant abgeschlossen hat.
Minute 40 – Um korrekt zu bleiben, gehört auch zur Wahrheit, dass die Heimfans wirklich laut sein können, wenn sie das dann auch wollen. Soeben hat eine der Heimkurven ein schönes „Händ uä“ veranstaltet, das sich echt sehen lassen konnte. Viel mehr gute Heimstimmung brauchen wir aber ehrlich gesagt nicht: Jetzt habt ihr ja gezeigt, dass ihr es könnt.
Minute 40 – Die Stimmung hat definitiv gekippt. Die Pdidde gelten nun nicht mehr den Unsrigen, sondern den Einheimischen.
Minute 38 – Beginnt die Stimmung bereits zu kippen? Bei diesem Rückpass auf Goalie Ogurcan Cakir wurde es doch recht laut, und das nicht, weil Geubbels dem Ball nachsprintete…
Minute 36 – Glanzparade von Lawrence Ati Zigi!
Minute 35 – In meinem Hotekühlschrank liegt eine blaue Dose, gefüllt mit gülden Hopfensuppe. Die Feldschlössli-Dose hat den Weg nach Trabzon tatsächlich überlebt, was zweierlei überraschend ist: A) Weil da eine Sicherheitskontrolle dazwischen lag und B) Weil der Tickerer eigentlich auch Durst hatte. Jetzt, ja jetzt würde ich diesen Aluminiumcontainer gern öffnen, um mir das Bier in den Hals zu leeren, wie C.F. jeweils zu sagen pflegt.
Minute 33 – Jetzt nur hinten den Laden zumachen wird allerdings kaum funktionieren. Der Ball ist derweil in Zigis Händen, dann an seinem Fuss, dann bei Vallci, jetzt bei Okoroji, dann streiten sich Witzig und Ozan um das Leder, dann ist es wieder bei Zigi, jetzt bei Ambrosius, dann bei Schmidt, dann wieder bei Zigi und so weiter… es fühlt sich gut an.
Minute 31 – Der FC St.Gallen führt! Isaac Schmidt schliesst einen Assist von Akolo in den Rückraum mit der linken Innenseite in die weite Ecke ab und Grün-weiss führt!
Minute 29 – In den letzten Minuten ist nicht viel passiert, ausser dass die Heimfans sich nach einem nicht-Foul an Ozan Tufan betrogen fühlten. St.Gallen hat das gar nicht so schlecht im Griff, muss irgendwann aber doch auch mal ein Tor schiessen.
Minute 25 – Zigi pflückt eine Flanke mit einer Hand herunter. Mal schauen, wie lang sie ihn noch lieben, die Trabzönler.
Minute 24 – Vorne ist noch zu wenig Genauigkeit umenand.
Minute 23 – Bastien Toma mit einer scheuen Annäherung an das gegnerische Tor. Kurz später gibt es einen Eckball für die Guten. Passt soweit, dieser Auftritt!
Minute 21 – In Moskau stand es zu diesem Zeitpunkt des Spiels 1:1, dann setzte der FCSG zur Gala (nicht Galatasaray gemeint) an. Hat irgendjemand der Mitlesenden das Zuckerpässchen von Marco Mathys auf Roberto Rodriguez vergessen? Es war die schönste Vorlage in der Clubgeschichte des FC St.Gallen!
Minute 19 – Das Stadion ist recht gut gefüllt. Ausverkauft ist es nicht, es hat doch noch einige freie Plätze – aber so 35000 sind das wohl schon. Nur mit dem Lärm hapert es noch stark.
Minute 17 – Bei Phrasen muss ich irgendwie immer an Christoph Daum denken. Er hat den Kampf gegen den Krebs verloren, wird aber als einer der legendärsten deutschen Trainer aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Ein Gruss nach ganz oben.
Minute 16 – Dem FC St.Gallen dürfte entgegenkommen, dass das Spiel bisher nicht allzu animiert ist. Oder um es mit einer Phrase zu sagen: „Solange die Null steht…“
Minute 13 – Mein Nachbar und ich merken gerade: Trabzonspor spielt heute mit der genau gleichen Startelf wie noch im Hinspiel. Top, dann muss ich sie ja nicht nochmals abtippen. Wir teilen viel lieber ein Bild davon, wie der Gästesektor zu Beginn des Spiels ausgesehen hat – jener Sektor des Stadions, der die stimmliche Oberhand hat. Man entschuldige die miserable Qualität.
Minute 10 – Es sind noch keine zehn Minuten gespielt, aber schon ist sichtbar, wer das Spieldiktat in der Hand hat. Das war auch nicht anders zu erwarten und war im Hinspiel schon so, darum gilt es nun, sich dadurch nicht verunsichern zu lassen.
Minute 8 – Da klärt St.Gallens Abwehr aber ganz gut. Sichtbar ist allerdings jetzt schon, dass die Türken auf die Tube drücken. Es wird wohl darauf heraus laufen, möglichst lange die Null zu halten. Ein wenig wie – ja, wir sagen es – YB auswärts gegen Galatasaray.
Minute 6 – Der Lärm aus dem Gästesektor ist doch recht gut, so viel lauter sind die Heimfans bisher nicht (ausser wenn sie pfeifen, was doch oft vorkommt).
Minute 5 – Chima Okoroji hatte eine Möglichkeit für den FCSG, wollte aber statt rüber zu passen selber abschliessen und hackte in den Boden – zur Belustigung der Heimfans. Wenig später verzieht Chadrac Akolo.
Minute 1 – Das mit dem Stimmungszentrum ist immer noch undefinierbar. In der Heimkurve, oberhalb der sich die Gästefans befinden, gibt es drei verschiedene Gruppen, die kleinste davon hinter dem Fetzen „Big Boss“. Auf der Gegengerade stehen in der Mitte auch ziemlich viele Fans. Auf der anderen Hintertortribüne gibt es eine recht grosse Gruppe, daneben aber eine andere, die sich in allem von allen anderen Heimfans abhebt: Sie machen ein Büro auf und haben Schwenkfahnen, die es sonst nirgends zu sehen gibt.
19.59 Uhr – Es gibt eine Schweigeminute für den legendären schwedischen Trainer Sven Göran Eriksson. Danach nochmals Pfiffe, dann geht’s glaub bald mal los. St.Gallen hat Anspiel.
19.57 Uhr – Der Anhang aus der Ostschweiz begrüsst die Spieler auf dem Feld mit etwas grünem Feuer, die Heimfans mit Pfiffen.
19.50 Uhr – Bitte, bitte, bitte, beginnt endlich mit dem Spiel. Nicht einmal nur wegen der Spannung, sondern auch wegen des Lärms. Ob sich das Stadion noch füllt und wo nun wirklich das Stimmungszentrum der Heimfans liegt, zeigt sich wohl erst mit Anpfiff.
19.47 Uhr – Es dröhnt weiterhin fleissig vor sich hin, das eben war die Startaufstellung der Heimelf, wenn ich mich nicht täusche.
19.44 Uhr – Yay, die Musik ist zurück! Derweil füllen sich auch die Heimsektoren; wie es sich für gute Asiaten gehört, gibt es in diesem Stadion mehrere Heimkurven, das ist ja auch in Indonesien, Malaysia und so weiter so. Die Gästefans hoppsanggallen indes vor sich hin, weil die Mannschaft seine Fans begrüssen ging – als Quittung gibt’s ein paar Pfiffe, aber wild war das jetzt wirklich nicht.
19.40 Uhr – Die Musik hat abgestellt, es herrscht jetzt einfach Ruhe, abgesehen von gut hundert Fans, die hinter einem Tor etwas Lärm veranstalten. Da wird aber ganz sicher noch deutlich mehr kommen heute, zumindest, solange Trabzonspor nicht im Rückstand liegt.
19.34 Uhr – Erfreulich ist, wie sich Trabzonspor gegen Rassismus stellt: Der Banner zur Unterstützung unseres Torhüters, den mir gerade zwei verschiedene Mitsenfende gesendet haben, ist aller Ehren wert. Dass schräg über dem Gästeblock ein noch viel grösserer Banner hängt, auf dem mutmasslich das türkische Staatsoberhaupt zu sehen ist, macht diese Bemühung aber nicht eben besonders glaubwürdig.
19.31 Uhr – Eigentlich würde ich mich gern mit meinem Sitznachbarn unterhalten, aber es geht einfach nicht…
19.25 Uhr – Indes werfen wir ich ein herzliches Hoşgi in die Runde. Wir hoşgeldinieren euch aus dem Papara Park in Trabzon. Die Fahrt hierhin hat sehr stark an Genua erinnert; die Stadt ist ähnlich gross und liegt ebenso eingequetscht zwischen Hügeln und Meer. Ein herrlicher Anblick, aber dafür ist ja niemand hier, sondern wegen des Spiels im Senol-Günes-Sportpark. Dieser ist wie erwartet ein absolut steriles Stadion ohne Charakteristik, zumindest von innen, von aussen macht das Ding doch etwas her.
19.21 Uhr – Schlechte Nachrichten gibt es von der Startaufstellungs-Front: Batista Mendy, Trabzonspors extrem starke Nummer sechs, steht auch heute in der ersten Elf.
19.20 Uhr – Es ist übrigens weiterhin extrem schwül, kaum auszuhalten. Die Temperaturen sind nicht weit über 20 Grad, aber die Luftfeuchtigkeit macht allen Anwesenden zu schaffen. Im Gästeblock haben indes rund 200 St.Gallen-Fans ihren Platz eingenommen. Sie würden die Mannschaft wohl gern unterstützen, aber gegen diese Technoparty ist im Moment schlicht nichts auszurichten.
19.17 Uhr – OK, es funktioniert. Und wir werden stark beschallt. Von keinem Fan ist irgendwas zu hören, die Musik ist wirklich extrem laut und erinnert an Kostanay. Nur dass das Spiel heute ohne hereingeschmuggelte Alkoholika über die Bühne gehen wird.
19.14 Uhr – Das ist ein Test, um herauszufinden, ob das Internet funktioniert.
17.56 Uhr – Die Beizenlandschaft ist übrigens klein, aber fein. Wer Geistreiches ausschenken will, muss dem Staat ziemlich viel Geld abdrücken. Aber die St.Gallen-Fans haben dem Beizer fleissig dabei geholfen, dieses Geld wieder reinzuholen.
17.49 Uhr – Aus Widnau erreicht mich eine Nachricht: „Tick tack tick tack…. d zit goht eifach nöd uma…“, schreibt T.B., den Anpfiff herbeisehnend. Ich kann die Zeit leider nicht vorspulen, bin aber ebenso gespannt, wie das ausgeht zwischen einem der grössten türkischen Clubs und dem grössten Club überhaupt.
17.44 Uhr – Die St.Gallen-Fans haben soeben den Treffpunkt in der Innenstadt verlassen, unter den Augen hunderter Schaulustiger. Es ist bisher äusserst friedlich, die meisten Türkinnen und Türken sind einfach nur neugierig und sehr freundlich – mal schauen, wie das nach dem Spiel aussieht. Aber die Atmosphäre in der Stadt kann definitiv was, im Gegensatz zum Wetter, das wirklich klebrig-warm ist. Es hat keine 30 Grad, aber die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch.
13.39 Uhr – Unterhalten werdet ihr heute übrigens von Tuttoceneri-Asienreisen-Experte R.Z. aus dem Rheintal. Schon witzig: Bei bisher drei Auswärtsspielen im diesjährigen Europacup tritt der FCSG zum zweiten Mal in Asien an. Trabzon ist nun wirklich nicht mehr jener Teil der Türkei, der gemeinhin als Europa bezeichnet wird.
13.37 Uhr – Es wäre halt schon ziemlich cool, würde der FC St.Gallen sich für die Gruppenphase der Conference League qualifizieren. Heute ist das Wunder von Moskau auf den Tag genau elf Jahre her. Ein neues Wunder wird fällig.
12.20 Uhr local time – Beste Grüsse aus dem Hotel in Trabzon! Es ist alles angerichtet für das grosse Spiel, so langsam steigt die Nervosität, während es draussen schwül-heiss ist und sich auch die Stadt mit Fans füllt.