SENF #13

Kaum rollt der Fussball im neuen Jahr wieder, sorgt bereits im zweiten Spiel des FC St.Gallen  eine Entscheidung des Videoschiedsrichters für Diskussionen. Selbst der Schiedsrichterchef hielt die Intervention von Videoschiri Alain Bieri, die zum Penalty für Lugano führte, für unangebracht, wie wir hier berichteten.

Die Reaktionen auf seinen Entscheid bekam Bieri nicht aus erster Hand mit. Zum einen, weil er ihn aus dem VAR-Raum in Volketswil traf. Zum anderen, weil in den Stadien sowieso nach wie vor keine Fans erlaubt sind. Ganz anders war das noch beim denkwürdigen 3:3 gegen YB in der letzten Saison. Auch damals gab eine VAR-Szene zu reden. Damals war das Stadion aber voll und Bieri als Schiedsrichter auf dem Feld. Er steht zu seinen Entscheiden in jenem Spiel, wie er im grossen Interview in der am Donnerstag erscheinenden SENF-Ausgabe erklärt. Er sagt im Gespräch aber auch, dass man tatsächlich über den Sinn solcher Regeln diskutieren könne.

Doch nicht nur wegen umstrittener VAR-Entscheide und abwesender Fans war das vergangene Jahr speziell. Sondern auch, weil der FC St.Gallen plötzlich richtig gut spielte. Die Ostschweiz hat lange keine solche Saison mehr erlebt. Vielleicht auch, weil in St.Gallen eine Kontinuität Einzug gehalten hat, die aussergewöhnlich ist. Die sportliche Leitung beispielsweise wird gleich für fünf Jahre verpflichtet. Alain Sutter und Peter Zeidler wollen in der Ostschweiz etwas aufbauen. Und sie dürfen sich dafür Zeit lassen. Erfüllt Zeidler den Vertrag, wäre er der am längsten amtierende Trainer in der Geschichte des Clubs.

Noch übertrumpft ihn in dieser Hinsicht aber unter anderem Jeff Saibene. Mit ihm haben wir über seine Trainerstation Kaiserslautern gesprochen, die zum Zeitpunkt des Interviews noch aktuell war. Während das Magazin im Druck war, wurde Saibene entlassen. Auch wenn er in der Pfalz nie wirklich angekommen zu sein scheint, Parallelen zu seiner Zeit beim FC St.Gallen gibts trotzdem. Übers Ankommen haben wir auch mit Kwadwo Duah gesprochen, für den Grün-Weiss schon sein sechster Profiverein ist. Nichts weniger als den Durchbruch erwarte er von sich selbst.

Weil uns die leeren Stadien auch ein Problem beim Verkauf bescheren – über die Hälfte der Auflage verkaufen wir normalerweise rund ums Stadion –, freuen wir uns über viele Online-Bestellungen, die im Shop möglich sind.