Cercle Brugge vs. FCSG 6:2 – St.Gallen enttäuscht

Der FC St.Gallen erlebt in Brugge sein Waterloo und verliert nach einer peinlichen Leistung 2:6. Das war nicht der Europa-Auftakt, den sich die St.Galler und ihr treuer Anhang vorgestellt hatten.

Cercle Brugge – FCSG 6:2

Spielende – Ich danke dem türkischen Schiedsrichter dafür, das Spiel beendet zu haben. Das war nun wirklich so schwach, wie man den FC St.Gallen seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Vielleicht hilft das als Lektion, es nächstes Mal besser zu machen. Wir sind gespannt und glauben wie immer an unsere Grün-weissen Helden. Hopp Sanggale! #durchhalteparolen

Minute 94 – Dreifachchance für St.Gallen, rein geht die Kugel nicht und besser hätte man den Abend auch nicht zusammenfassen können.

Minute 90 – Additional time: „Four minutes“. Mein Nachbar: „Why?“ Ich so: „Frage ich mich auch.“

Minute 86 – Nei, echt nöd wohr.

Minute 83 – Mein Nachbar führt eine Liste, welche Mannschaft wie viele Eckbälle treten durfte. Es steht 6:6! Das sollte doch auch auf dem Feld noch möglich sein #nödwohr

Minute 81 – Zweites Tor des FCSG durch Felix Mambimbi. Dem Tor zuvor ging echt ein schöner Angriff und auch der Abschluss aus rund 22,78 Metern war echt sehenswert. Schappo Fixu!

Minute 78 – Ach ja, St.Gallens Nummer sieben hat heute sein erstes Nati-Aufgebot bekommen. Aber die witzigen Wortspiele, die C.W. aus Staad befürchtet hat, lassen wir jetzt mal sein.

Minute 76 – Fabers Konrad rettet einmal mehr auf der Linie. Warum nicht noch ein siebtes Gegentor?

Minute 71 – Ein unglaublich schlechter Auftritt der St.Galler Mannschaft heute. Mehr gibts nicht zu sagen. Melde mich wieder, wenn irgendetwas passiert, ein Tor oder so – also hoffentlich bis zum Abpfiff nicht mehr. Aide? Adie.

Minute 68 – Und dann steht es 6:1. Was für eine peinliche Vorstellung des FC St.Gallen.

Minute 68 – Und dann besingen sie erst noch das einzig wahre Fussballstadion in St.Gallen.

Minute 66 – Ich bewundere die Fans im Gästebock, die weiter singen, als würde der FCSG heute noch Schweizer Meister werden.

Minute 63 – Ein bisschen Hoffnung getankt, dann folgt schon wieder der Nackenschlag. St.Gallens Abwehr ist heute einfach noch nicht auf den Platz getreten, wie man es in Italien sagt, und dann steht es nach einem herrlichen Schlenzer 5:1.

Minute 59 – War das nun das Ehrentor, das Kevin Csoboth geschossen hat, oder der Auftakt zu einer spektakulären Aufholjagd? „A bit too late“, meint mein überraschend cooler Sitznachbar (während der andere mich weiterhin keines Blickes würdigt) und ich bin geneigt, ihm zuzustimmen. Lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

Minute 58 – Und wieder eine gute Chance für Cercle…

Minute 54 – Da ist das nächste Tor für Cercle: Es steht 4:0. Nach 54 Minuten. Etwas mehr hätte man sich vom FCSG heute ja schon erhoffen können.

Minute 53 – Und dann gibt es Penalty für die Falschen. Man wartet noch auf den VAR und der entscheidet sich für Penalty.

Minute 52 – Es gibt nicht viel zu sagen, ausser dass mein Nachbar meint, Zigi sei im Fokus von Anderlecht und auch Cercle Brugge.

Minute 48 – Dann landet der Ball im Anschluss an eine Ecke an der Latte. Hat der FCSG jetzt eingestempelt? Nein. Zigi vereitetelt auf der anderen Seite eine viel grössere Möglichkeit.

Minute 47 – Weiter geht’s – mit Feuerwerk aus dem Gästeblock und einem netten Gespräch mit meinem gar nicht so hässigen Nachbarn. Der zu meiner Linken würdigt mich weiterhin keines Blickes und schien schon sehr enttäuscht, dass ich wieder mit zwei Bier daherkam. Zu meiner Verteidigung: Es sind 0,25er…

Minute 45 – Wie lange geht denn die Nachspielzeit? Habe doch schon das Pausenfazit geschrieben…

Minute 45 – Was er auch gesagt hat: Cercle ist ein PartnerFarmclub von Monaco.

Minute 45 – Ein Belg unter mir ruft den Gästefans entgegen, sie sollen „sitzen und schweigen“ (im Rhythmus von „kämpfen und siegen“) und ich war noch selten so nahe, jemandem an den Grind zu springen. Derweil habe ich mich mit meinem einen Nachbarn versöhnt und Fachgespräche geführt. Eigentlich ist er völlig in Ordnung. Jetzt ist er in die Pause gegangen – wahrscheinlich um zu rauchen.

Minute 45 – 3:0. Nichts mehr zu sagen…

Minute 42 – Beginne glaub bald, alle flämischen Belgier auf französisch anzusprechen. Vielleicht bekomme ich so noch ein Bier in der Pause. Und wenn nicht, habe ich sie wenigstens genervt.

Minute 40 – Für Grün-weiss gegen Grün-weiss-schwarz bisher ein komplett gebrauchter Abend. Das beste ist bisher das Resultat, denn aufmerksame SENF-Leser wissen: 2:0 ist der gefährlichste aller Vorsprünge. Möge das doch bitte auch für Cercle Brugge gelten.

Minute 38 – Es läuft nichts.

Minute 34 – Suche nach der Pause einen anderen Platz, diese Heisln um mich herum ertrage ich nicht mehr. Aber auch auf dem Feld ist es bisher eine riesige Enttäuschung. Oder unterschätzen wir einfach die belgische Liga? Erneut wird Zigi gebraucht.

Minute 32 – Der belgische Goalie muss nach Görtlers Attacke ausgewechselt werden.

Minute 30 – Immerhin ist der Gästeanhang der weiterhin nicht so schlechten Heimkurve komplett überlegen. Die Belgen singen ab und zu mal etwas und geben dann wieder fünf Minuten Ruhe. Und nein, das geht nicht unter „britischen spielbezogenen Support“, sondern unter „inaktiv“.

Minute 28 – Görtler macht sich beliebt, indem er in Cercles Torhüter springt und dann auch noch reklamiert. St.Gallen findet bisher überhaupt nicht statt, das ist sogar noch ein deutlich schwächerer Auftritt als bei den Yverdönern.

Minute 26 – Und dann steht’s auch noch völlig zurecht 2:0. Kann ich nicht wieder gehen?

Minute 25 – Wurde sehr aggressiv von meinen Sitznachbarn angegangen deswegen. Einfach ein mühsames Spiel mit sehr mühsamen Gastgebern.

Minute 23 – Und wieder braucht es Zigi. Ich jetzt auch.

Minute 21 – Heute unterhält euch übrigens wieder der Tuttoceneri- und Asien-Europacupreisen-Experte R.Z.

Minute 20 – An R.S. und R.S.: Häns.

Minute 19 – Scheue Annäherungsversuche an das gegnerische Tor hat auch St.Gallen schon unternommen, doch Zigi hat erneut viel zu tun – und dann lässt sich Akolo zu einer von der Pressetribüne aus lächerlich scheinenden Schwalbe hinreissen.

Minute 17 – Ein Freund findet, St.Gallen soll bitte aufwachen. Widersprechen kann ich ihm nicht: An eine Startviertelstunde, in der der FCSG so deutlich unterlegen war wie heute, mag ich mich spontan nicht erinnern. Cercle ist in jeder Hinsicht besser; bissiger, ballsicherer, williger.

Minute 15 – Und dann bewahrt Fabers Konrad auf der Linie die Ostschweizer vor dem zweiten Gegentor. Aller Ehren wert, dieser Einsatz!

Minute 14 – Als hätten die St.Galler mich gelesen, gibt’s wenig später die erste reelle Torchance für die Ostschweizer. Zu einem Tor führte diese zwar nicht, aber war sicher sehr gefährlich…

Minute 13 – Zigi mit zwei riesigen Paraden, wobei danach abseits gepfiffen wird – unbekannt bei welchem Abschluss, es zeigt aber einmal mehr, dass St.Gallen noch nicht im Spiel angekommen ist.

Minute 12 – Das Spiel hat sich etwas beruhigt, aber es spielt weiterhin nur eine Mannschaft und die kommt aus Westflandern und nicht aus der Ostschweiz.

Minute 10 – Mein neuer Sitznachbar nervt.

Minute 9 – Geubbels wird geschickt, kommt am Torhüter vorbei, die Szene ereignete sich aber so weit draussen, dass noch zwei in Belgien unter Vertrag stehende Fussballspieler im Weg waren.

Minute 7 – Die Kurve von Cercle Brugge ist nicht so schlecht, wie ich das erwartet hatte. Sie singen durchgehend und sind auch ein paar Leute. Aber das Verhältnis in dieser Stadt scheint ein wenig so wie in Zürich zu sein.

Minute 4 – Mein Nachbar muss glaub auf die Toilette, er bewegt sich so sehr wie kaum ein anderer…

Minute 3 – Ja wunderbar, da ist schon das erste Tor für die Belgen. Verdient ist es leider auch, da sie deutlich besser angefangen haben. Scheisse ist es natürlich trotzdem.

18.45 Uhr – Der Mann, der neben mir eingetroffen ist, riecht nach Frituur, dem grössten belgischen Volksgut, abgesehen vom Velofahren. Ja vielen Dank, jetzt hab ich Hunger.

18.44 Uhr – OK, Pressemenschen treffen hier offenbar mit dem Anpfiff ein. Habe aber immer noch einen Sicherheitsabstand zu den anderen.

18.42 Uhr – Die Mannschaften betreten das Feld und plötzlich verschwindet der Gästesektor hinter einer Rauchwand. Oha! Das war mehr als ein Lichtlein.

18.39 Uhr – Ich mag es, dass links und rechts von mir niemand sitzt, mit mindestens zwei Sitzen Abstand, während es doch ein paar Leute auf der Pressetribüne hat. Es hat sich also gelohnt, heute Morgen nicht zu duschen. Follow me for more lifehacks!

18.38 Uhr – Oh, einige helle Lichtlein haben es auch in den Sektor der sympathischeren Grün-weissen geschafft.

18.35 Uhr – Sonst lässt sich eigentlich nur sagen: Der Gästeblock ist voll, der Rest des Stadions leer.

18.33 Uhr – Man hardbasst dem Anpfiff entgegen. Immerhin ist die Musik nicht so laut wie in Kostanay oder Trabzon. Das macht es etwas erträglicher. Bisher kein sehr sympathischer Gastgeber – wobei meine Nachbarin gerade sagte, er sei in allem sehr hilfsbereit. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.

18.30 Uhr – Ich lasse mich jetzt mal auf die dicken und ungefährlichen Äste heraus und behaupte, das wird ein Heimspiel für den FCSG.

18.26 Uhr – Am Platz neben mir liegt ein Ticket vom letzten Spiel in diesem Stadion, zwischen Club Brugge und KAA Gent. Herrlich.

18.21 Uhr – Ich bin ein grosser Fan von abgeranzten Bruchbuden, aber doch ein wenig überrascht, in welchem Stadium dieses Stadion sich präsentiert. Auf allem hat es eine grosse Staubschicht, auf der Pressetribüne muss man den Stromanschluss suchen und wenn jemand den sogenannten „Press Room“ sucht, sieht er oder sie sich einem Brutalismus gegenüber, der ans Stadio Arechi in Salerno erinnert. Eigentlich alles cool, aber der Verein hier scheint das anders zu sehen und nervt. Hoffentlich hauen wir diesen fünfe eine, wie man bei uns in Österreich im Rheintal sagt.

18.18 Uhr – Derweil betreiben sie am Bierstand auf der Haupttribüne einen offensichtlichen und abstossenden Herkunftsrassismus. Wer Schweizer ist, bekommt kein Bier. „That’s the rule“, sagte mein neben mir sitzender Freund gerade. Mit „I am not supporter, I am journalist“ gabs dann noch zwei 0,25er-Bierchen gegen je 3,80€. Was hat die denn geritten? Macht doch das Spiel einfach für alle Anwesenden angenehm – scheint aber nicht so zu sein, auch in anderen Sachen (Quelle: Ja.).

18.17 Uhr – Aber endlich im Stadion und am Platz angekommen. Im Stadion hat’s eigentlich nur St.Galler, das wird auf der Tribüne ein Monolog der Gästefans.

18.16 Uhr – saiten.ch hasst mich. Captcha, zum Zweiten. Und erneut kein schönes Erlebnis – und es liegt nicht daran, dass ich nicht weiss, was chairs sind.

17.01 Uhr – saiten.ch hasst mich. Jetzt habe ich so eine schöne Vorschau auf das Spiel geschrieben, die Captcha hat sie mir aber zunichte gemacht. Naja egal, ich finde jetzt mal raus, ob es hier Uber gibt und begebe mich in die Richtung des Jan-Breydelstadions.