Stellungnahme zum veröffentlichten Rap-Song

Der Rap-Song von FCSG-Spieler Alessandro Kräuchi, den wir gestern Donnerstag veröffentlicht haben, hat einige Wellen geworfen. Es ist uns ein Anliegen, dazu Stellung zu nehmen.

Dass der erwähnte Song existiert und an der Weihnachtsfeier des FC St.Gallen das Licht der Welt erblickt hatte, war der Öffentlichkeit seit dem Interview mit Trainer Peter Zeidler im St.Galler Tagblatt vom 14. Dezember bekannt. Ebenfalls bereits seit Tagen geisterten Aufnahmen von diesem Essen beziehungsweise von diesem Track durch diverse WhatsApp-Gruppen.

Der SENF erhielt eine Audiodatei des erwähnten Tracks zugespielt, ohne dass wir uns aktiv darum bemüht hätten. In der Folge diskutierten wir intern, ob eine Veröffentlichung dieses Tracks angezeigt ist. Es war uns bewusst, dass der Inhalt des Songs stellenweise vulgär ist. Er fällt dabei aber sicherlich nicht aus dem Rahmen. Um das festzustellen, reicht es, einige Minuten in die Hitparade reinzuhören.

Wir waren uns aber natürlich einig, dass wir den Song nicht ohne das Einverständnis von Kräuchi online stellen wollen, der den Song geschrieben und aufgenommen hat. Wir verzichteten deshalb darauf, vor einer solchen Zusage irgendetwas zu publizieren. Auch im Bewusstsein, dass der Track andernorts ohne dieses Einverständnis online gehen könnte. Das Einverständnis haben wir schliesslich erhalten, weshalb wir den Track mit einem von uns gestalteten Cover online stellten.

In der Folge wurde der Song von mehreren Medien aufgenommen. Der FC St.Gallen erhielt, soweit wir es bisher sehen konnten, dadurch nur gute Presse. «Es ist ein Song, der zur Jugendlichkeit und Verrücktheit der St. Galler passt», hiess es beispielsweise im St.Galler Tagblatt.

Beim Verein stiess der Song trotzdem nicht auf viel Wohlwollen. Wir wurden schon wenige Stunden nach Veröffentlichung des Tracks massiv angegangen, dass wir den Song zu löschen hätten. Dass haben wir zu diesem Zeitpunkt abgelehnt, weil uns wie erwähnt das Einverständnis des Erstellers vorlag und wir sowieso kein grundsätzliches Problem in dem Song sahen. Trotzdem haben wir uns dann gestern spätabends entschieden, den Song wieder von unseren Kanälen zu entfernen. Im Bewusstsein, dass im Internet nichts wirklich gelöscht werden kann.

Wir möchten betonen, dass wir das einzig und alleine auf Wunsch von Kräuchi getan haben. Als Ersteller des Tracks finden wir, dass er darüber entscheiden darf, wo der Clip gezeigt wird. Dass er sein zuerst gegebenes Einverständnis zurückzieht, ist zwar schade, aber für uns trotzdem Anlass, den Song offline zu nehmen. Wir hegen auch absolut keine negativen Befindlichkeiten gegen ihn.

Wie wir aber von Vertretern des FC St.Gallen angegangen wurden, können wir in keiner Art und Weise goutieren. Wir mögen in der Medienlandschaft rund um den FC St.Gallen eine besondere Rolle einnehmen, wir stehen aber nach wie vor dafür ein, weder das Sprachrohr der Fans noch jenes des Vereins zu sein. Entsprechend sind Druckversuche in der Art, wie wir sie gestern erlebt haben, ein Affront. Absurderweise hat die Geschichte erst dadurch jetzt das Potenzial, tatsächlich für Aufruhr zu sorgen. Das ist aber nicht in unserem Sinn. Wir möchten diesen Konflikt weder in der Öffentlichkeit austragen, noch die gute Stimmung rund um den FC St.Gallen beschädigen. Diese Stellungnahme veröffentlichen wir, weil bereits Versionen die Runde machen, wir hätten nie ein Einverständnis gehabt. Wir haben uns aber bereits an den FC St.Gallen gewandt und um ein Gespräch gebeten. Wir werden deshalb vorerst auch nicht weiter Stellung beziehen.