Lugano vs. FCSG 4:1 – Bitter

St.Gallen wartet weiter auf den ersten Sieg im Wankdorf. Lugano gewinnt den Cup und das leider in überlegener Manier. Der wenig erbauliche SENF-Ticker zum Cupfinal.

Lugano – FCSG 4:1

Abpfiff – Lugano gewinnt und das deutlich. St.Gallen muss weiter auf den zweiten Cupsieg der Vereinshistorie warten. Es tut einfach nur weh, aber es hat sich im Verlauf des Spiels angedeutet.

Minute 90+ – Ceroni hatte unrecht, nichts ist mit Penaltyschiessen. Lugano gewinnt hier deutlich nach 90 Minuten. Ich könnte heulen, aber ich bin erwachsen und verkneife es mir.

Minute 90 – „Es bahnt sich an“, war eine Alibi-Formulierung. Das wird hier heute nichts mehr. Wunden lecken, einmal mehr.

Minute 89 – Es bahnt sich eine glasklare Niederlage an. Die Lugano-Kurve ist in Feierlaune, die St.Galler Mehrheit ist stumm und ernüchtert. Es ist wirklich ein trauriger Tag. Einmal mehr. Und Ich bin mir sicher, dass es am Stadion liegt.

Minute 85 – 28’500 Zuschauer:innen. Ausverkauft. Kein Wunder. Schliessslich hofften wir alle auf ein anderes Ende. So wirds ziemlich ernüchternd. Auch ich bereite mich vor, vor der Pokalübergabe abzuhauen.

Minute 80 – Wir brauchen ein Wunder! Und das ist kein Witz. Es schaut hier überhaupt nicht nach einem Sieg aus. P.Z. wechselt derweil einmal durch. Wenn ich motiviert wäre, würde ich auch sagen, wer neu im Spiel ist.

Minute 78 – Es geht noch zwölf Minuten und eigentlich wäre ich froh, wenn ich ab jetzt nichs mehr schreiben muss. Eine Aufholjagd scheint irgendwie unwahrscheinlich.

Minute 76 – Dieses Stadion sollte jetzt einfach ein für allemal abgerissen werden. Nichts als Enttäuschungen beschert es der grün-weissen Masse. Ausserdem gibts Feldschlösschen, muss ich echt noch mehr erzählen?

Minute 74 – Good News zwischendurch: Ich habe noch Bier!

Minute 72 –„Chi non salta biancoverde è“. Lägg isch da bescheide.

Minute 70 – Jetzt weiss ich auch nicht mehr, was ich Positives sehen soll: 4:1. Lugano macht hier una festa ticinese. Finde ich extrem bescheiden.

Minute 69 – Auch positiv: Ich habe noch vier ganze Hülsen. Und es ist die 69. Minute. Für M.M.: hihi!

Minute 68 – Das Positive zuerst: St.Gallen hat hier noch lange nicht aufgegeben. Das Negative: Die St.Galler sind in der Offensive eher harmlos.

Minute 65  – Lugano fährt einen brandgefährlichen Konter, Watkowiak reagiert glänzend. Am Goalie liegts heute definitiv nicht.

Minute 64 – Dieses Stadion scheint einfach verflucht zu sein. Ehrewort!

Minute 62 – Ruiz! Der Block jubelt! Aber der Ball ist zu hoch.

Minute 60- 3:1, Lugano führt, keine Ahnung, was hier noch passieren muss, damit wir mit dem Pott i üse Händ nach Hause kehren. Nun kommts zu einem Freistoss für SG. Der Anfang der Aufholjagd?

Minute 58 – Lugano ist gnadenlos. Kaum sind sie vor dem Tor, nutzen sie ihre Chance. Jetzt brauchen wir hier ein kleines Wunder – und ganz viel Bier.

Minute 57 – Der Marcelo für Arme – Herr Schmidt – legt auf für JG9, der Abschluss des Genfers hat aber eigentlich keine Abkürzung verdient.

Minute 55 – Gelbe Karte für einen St.Galler. Die Kurve links von mir – und die Haupttribüne – sieht das anders. Dem Schiri ists egal.

Minute 54 – Lugano hat bereits keine Lust mehr auf Fussball. Die Tessiner stehen tief und wollen um keinen Preis den Ball. St.Gallen hat ihn mehr oder weniger ständig, weiss aber noch nichts damit anzufangen.

Minute 50 – Am Dienstag gab es hier noch Lasagne, heute gibt es nicht einmal Wegweiser zum Medienraum. Dafür gabs bisher kaum Werbung via Lautsprecher.

Minute 47 – Ich bin mir sicher, dass es jetzt erst so richtig los geht, schliesslich öffne ich jetzt erst meinen ersten der fünf Halbliter.

Minute 46 – Die Halbzweit (Danke R.S. für Dienstag) läuft.

15.03 Uhr – Die Legende des Tessiner Fernsehens, A.C., hat dem Tickerer A.B. gesagt, dass es heute ein Penaltyschiessen gibt. Offenbar geht hier noch etwas. Und ich glaube das wirklich auch. Es geht auch ziemlich sicher mehr. Schliesslich habe ich auch noch fünf Bier.

14.55 Uhr – Ich gehe jetzt mal für kleine Jungs. Ceroni und Esposito sage ich aber sicher nicht mehr „Hallo“. Die sind womöglich zu gut drauf. Aber irgendwie habe ich hier die Hoffnung auch noch lange nicht aufgegeben. Schliesslich spielen die St.Galler in der zweiten Halbzeit auf unsere Kurve und mich persönlich würde das bööööös motivieren.

Halbzeit – Ich war bisher noch nicht einmal beim Bisi, ich hatte erst zwei Bier und ich vermisse M.M. Cupfinal 2022 zur Pause: Wir hoffen, dass es besser wird.

Minute 45+ – Die Vorberichterstattung war so positiv. Das hat mich ja persönlich irgendwie gestört. Nun ist Pause. Lugano liegt vorne. Ich hatte bisher zwei Bier. Sowohl der FC als auch ich haben Steigerungspotenzial.

Minute 44 – Cassis wirds freuen. Lugano erhöht auf 2:1. Finde ich aber persönlich eher doof.

Minute 44 – Ebenfalls heute im Stadion: il signore Cassis. Ich hätte ihn vor dem Spiel auch interviewen dürfen, aber was soll ich den schon fragen. Der Tessiner Bundesrat ist also sicher da. Und KKS auch? Vermutlich nicht. Sie ist schliesslich aus Wil. Und mit den bösen Fussballfans hat sie es ja ohnehin nicht so. Aber ein Fass möchte ich hier jetzt auch nicht öffnen.

Minute 42 – Übrigens und eifach nur so am Rande. Wenn die heute gewinnen, dann wäre es der erste Sieg in diesem Stadion seit es umgebaut wurde.

Minute 41 – Harmlos. Aber wirklich.

Minute 40 – Eckball für St.Gallen.

Minute 38 – Watkowiak! Was eine Parade. Auf den Cup-Goalie ist eben doch Verlass. Die ganze Diskussion war vermutlich einfach für die Medien spannend. Bisher gibt’s zwischen Poland- und Ghana-Airline keinen Unterschied.

Minute 37 – Klare Torchancen sind hier weiter Mangelware. St.Gallen ist irgendwie überlegen – auch weil wir das so wollen – aber das Unentschieden geht bisher vermutlich doch in Ordnung. Aber wir gewinnen so etwas von auf den Rängen: Allez, allez, allez!

Minute 35 – Lugano verirrt sich an den St.Galler Strafraum, ein Schwarz-Weisser zieht ab. Watkowiak aber ohne Mühe.

Minute 34 – Die „neutralen“ aber irgendwie doch nicht so „neutralen“ Journis aus der Ostschweiz tun mir leid. Sie dürfen hier im Gegensatz zu mir nicht mitsingen.

Minute 33 – Das Heimspiel in Bern ist wirklich Tatsache. Bis auf die Heimkurve sind hier alles grün-weiss gekleidet. Und alle fordern, dass sich heute unsere Jungs unsterblich machen. Antsteckend, elektrisierend und gopf bin i nervös.

Minute 31 – Auch das Tagblatt neben mir ist positiv. Der Aktuelle Titel in der morgigen Printausgabe heisst „Party party party party…“

Minute 29 – „Mit em Pott i üse Händ“ – Die St.Galler geben hier den Ton an. Besonders auf den Rängen.

Minute 27 – Lugano plötzlich wieder mit etwas mehr Offensivdrang – beziehungsweise Konterlust – Watkowiak läuft aber keine Gefahr, ein Tor zu kassieren oder dergleichen.

Minute 25 – Krass, der Journalist neben mir bestätigt: Lugano war echt bereits am Verwalten. Ich verstehe ja doch mehr von der Materie, als ich gedacht hätte.

Minute 23 – Jawohl! Die Euphorie auf den Rängen ist zurück. Die Lust am Bier gestiegen. Der Ausgleich ist nicht unverdient, Lugano wollte bereits verwalten. Und jetzt ist das Publikum wieder da.

Minute 20 – Die Pause hat gut getan! Maglica! Der Abwehrhüne steigt nach einem Freistoss von Ruiz am höchsten und trifft zum Ausgleich! Allez, allez, allez!

Minute 19 – Trinkpause für die beiden Teams, auch ich nehme ein oder zwei, drei, vier Schlücke von meinem Bier.

Minute 18 – Lugano ist hier heute Heimteam. Davon ist nichts zu spüren. Die Tribünen sind klar in St.Galler Hand. Gegenüber von mir auf der Gegentribüne ist alles grün-weiss. Und auch auf der Haupttribüne wird bei Fouls gegen St.Galler deutlich lauter reklamiert.

Minute 16 – Irgendwie spielt sich hier alles in der Hälfte der Luganesi ab, soeben hat ein St.Galler meilenweit über das Tor geschossen. So richtig gefährlich wurden die Ostschweizer noch nicht. Ich könnte (und bin) ständig (am) rauchen.

Minute 14 – Zwei St.Galler liegen im Strafraum. Einen Var-Eingriff, geschweige den Penalty-Pfiff, gibts trotzdem nicht.

Minute 12 – P.Z. trägt heute für einmal keine Jogging-Hose. Und auch kein Cappy. Ich hoffe, dass er seinen Kopf nicht verbrennt. Der Trainer der Tessiner einmal mehr mit dem Pietro-Lombardi-Gedächtnis-Cappy.

Minute 9 – Warum ich heute so positiv bin? Schmidt hat wieder den Marcelo-Harschnitt für Arme im Repertoire. Mehr Anlass für Optimismus brauche ich aktuell nicht.

Minute 8 – Vergeblich. Aber hey; aufgeben ist hier noch lange nicht angebracht.

Minute 7 – „Steht auf, wenn ihr St.Galler seid“: Das Publikum ist so etwas von da! Und in klarer Überzahl. Eckball St.Gallen, ich hoffe.

Minute 4 – Erster Eckball Lugano und schon gehen die Tessiner in Führung. Wa söl da?

Minute 3 – St.Gallen erstmals im Angriff. Die ganze, nennen wir sie Heimkurve, pfeift, den Freistoss am eigenen Strafraum kriegt trotzdem Lugano.

Anpfiff – Das Spiel der Spiele läuft und es gibt Fackeln überall.

13.58 Uhr  – Choreos, Nationalhymne: Wir haben fertig und endlich endlich geht es gleich los.

13.55 Uhr – Ich bin langsam echt nervös. Und Ihr?

13.50 Uhr -Wieder da. Die Choreo ist aufgegleist. Auch erwähnenswert: Es gibt offenbar Lugano-Fans.

13.45 Uhr – Glücksbisi, Angstbisi; nennt es wir Ihr wollt, ich geh schiffen.

13.43  Uhr – Das heute ein besonderes Spiel ist, merkt man auch auf der Pressetribüne. Ich konnte es mir gerade nicht verkneifen und musste dem legendären Duo von Rsi Armando Ceroni und Toni Esposito „Hallo“ sagen. Falls ihr heute zu Hause schaut: Das ist der Kanal, auch wenn sie pro Lugano sein werden.

13.37 Uhr – Ganz ohne weitere Senfende gehts hier heute nicht. Tuttoceneri-Experte und der diesjährige Cup-Spezialist R.Z. ist  gerade bei mir. Er ist offenbar ziemlich nervös. Er tickert heute nicht mit und geht nachher in die Kurve. Ich mag’s ihm gönnen.

13.35 Uhr – Heute ist nicht nur Cupfinal, sondern auch der Geburtstag von R.S. Ehre, wem Ehre gebührt: Tanti Auguri Mister!

13.30 Uhr – Die angekündigte Völkerwanderung ist Tatsache, der Fanmarsch (der Start davon bei uns auf Insta) war eine Freude. R.S. und R.S. waren positiv drauf. N.E. fragte „parat?“. Natürlich bin ich parat, ich habe Bier, hatte eine Wurst und warte gespannt auf den Anpfiff. Und auf die Choreo, die ich natürlich filmen und möglichst zeitig auf Insta posten werde.

13.26 Uhr – Hallo, Grüezi und herzlich willkommen! Cupfinal! Was gibt es da noch mehr zu sagen? Das Spiel der Spiele. Die St.Galler Spieler wurden beim Einmarsch euphorisch empfangen. An mir hatten sie am Presse-Eingang hingegen weniger Freude. „Dä hät füf Halbliter debi“, hiess es. Aber als ich den beiden Herren versprochen hatte, dass ich die fünf Halbliter schön auf Becher verteilen werde, wars dann auch okay. Ich, A.B. tickere heute schliesslich solo, da werde ich kaum Zeit haben für die Bierschlange. Ob es Pinkelpausen geben wird? – Womöglich, bin schliesslich auch nur ein Mensch.