Lugano vs. FCSG 2:1 – Niederlage im Tessin

Die Espen haben deutlich mehr Ballbesitz, werden aber so gut wie nie wirklich gefährlich. Lugano trifft zweimal in der ersten Halbzeit, das reicht für die Tessiner. Das Spiel zum Nachlesen im SENF-Ticker.

Lugano – FCSG 2:1

16.13 Uhr – Der FC St.Gallen verliert erstmals in dieser Saison. Die Niederlage wäre vermutlich zu vermeiden gewesen. In der ersten Halbzeit haben die Ostschweizer aber schlicht zu wenig getan. Auswärtsspezialist A.B. bedankt sich für das Interesse und begibt sich nun auf die Heimreise. Immerhin hat der FCSG dieses Jahr bereits etwas geschafft, was er in der letzten Saison nicht geschafft hat: ein Tor gegen Lugano.

16.11 Uhr – Das Spiel ist aus. Der FC St.Gallen verliert im Tessin mit 1:2. Die Serie von A.B. als Solo-Tickerer ist gerissen. Die Hymne der Luganesi hallt hier durchs Stadion.

Minute 90+ – Jetzt geht Zigi nach vorne, Freistoss für St.Gallen. Aber leider findet er keinen Abnehmer. Dafür habe ich nochmals „Stillhart“ mit italienischem Akzent gehört.

Minute 90+ – Wahnsinn, es hat bis in die Nachspielzeit gedauert, aber nun hat sich tatsächlich das ganze Stadidon gemeldet und ein „Lugano, Lugano“ von sich gegeben. Bisher haben die Zuschauer hier das ganze einfach nur zur Kenntnis genommen.Jetzt sind sie plötzlich motiviert und stehen auf.

Minute 90+ – Eckball für die Luganesi. Es läuft die Nachspielzeit. Wenn die Ostschweizer hier noch etwas mitnehmen wollen, dann brauchen sie ein mittleres Wunder. Die Nachspielzeit lässt hoffen, sie beträgt
4 Minuten.

Minute 90 – Die Schlussminute läuft. Mannaggia, es sieht verdächtig nach der ersten Niederlage des Jahres aus. Die Haupttribüne hat doch tatsächlich das Gefühl, dass sie das feiern müsste. Zum Glück habe ich noch etwas Schüga.

Minute 89 – Da sitze ich. Eckball für St.Gallen. Ich hoffe – einmal mehr -, der Ball kommt flach, es entsteht eine gefährliche Situation. Aber natürlich für überhaupt gar nichts.

Minute 87 – „Futboll Clöb Lugano“, Gopf! Wieso kann der Speaker nicht einfach „il Lugano“ sagen. Muss man nicht verstehen. Hoptsach englisch.

Minute 84 – Natürlich haben wir aber auch Spieler mit Superkräften. Beispielsweise Gümenot. Seine einzige Stärke ist, von den Gegner getreten zu werden. Das meint zumindest mein Kollege D.S.

Minute 83 – Falls Messi Lust hat: Wir würden natürlich auch noch einen Superstar nehmen. Schliesslich haben wir noch keinen. Oder ich habe ihn heute einfach nicht gesehen.

Minute 82 – Lugano wechselt nun seinen Superstar ein. Demba Ba. Der hat überall gespielt. In Hannover, in England und in der Türkei. Ja, das nennt sich heutzutage bereits Superstar.

Minute 79 – Wer alleine am tickern ist, der hats nicht leicht. In meiner Vorstellung hatte ich gerade einen famosen Spruch auf Lager. Aber habe ihn doch tatsächlich vergessen. Fakt ist: Die St.Galler dürften hier noch mindestens ein Tor schiessen. Fände ich gut.

Minute 75 – Diakité ist auch heute ein Segen. Dank seiner Haarpracht ist er unverkennbar. Hoffentlich haben Stillhart und Ruiz dieses Jahr nicht wieder das Bedürfnis, ihre Haare ebenfalls gelb zu färben, sonst wirds dann schon wieder leicht schwierig.

Minute 72 – Der Tessiner Radiomensch wurde gerade aufgeklärt bezüglich Wiederholung des St.Galler Penaltys. Habs irgendwie nicht so richtig verstanden, aber wayne interessierts. Es steht hier 2:1. Alles andere ist Blabla und Mimimi.

Minute 70 – Eckball für St.Gallen. Babic kommt zum Kopfball. Aber keine Ahnung, weshalb ich das noch erwähne.

Minute 67 – „N’amooooo“ rufe ich zum Teil. Vermutlich geschuldet von der EM und den Olympischen Spielen. Da wars ja durchaus hilfreich. Weitere Kommentare erspare ich mir auch hier. Sonst wird R.S. ob seiner England-Affinität noch sauer.

Minute 66 – Der Tessiner neben mir rechnet mit weiteren Torchancen. Die Teams sind offenbar mittlerweile „lunghe“, das heisst nicht mehr so kompakt. Und tatsächlich:. Die St.Galler kommen zu einer Torchance vor 2692 Zuschauern. Weitere Kommentare zur Zuschauerzahl sparen wir uns, sonst wird das noch persönlich.

Minute 65 – Steilvorlagen nützen wir natürlich. Schliesslich gibts hier nur Eckbälle. Mehr muss ich gar nicht schreiben.

Minute 62 – 29 Grad zeigt das Thermometer mittlerweile an. Der Appenzeller neben mir spricht bereits von tropischen Zuständen. Der Italiener in mir spricht von Frühlingstemperaturen.

Minute 61 –Also Eckbälle können wir uns auch dieses Jahr einfach schenken. Läääääck, sind diä schlecht.

Minute 60 –Ohne das genau verfolgen zu können, aber Abubakar scheint hier bei den Tessinern ein absoluter Aktivposten zu sein. Keiner wird vom Kollegen aus dem Tessin mehr erwähnt. Bitte auswechseln.

Minute 58 – Ich liebe es ja, wie sie hier „Ziegler“ sagen, aber ganz ehrlich, „Stillhart“ auf italienisch ist auch ziemlich sexy.

Minute 57 – Der Wiederanpfiff war eventuell doch nicht so sinnlos. Auch Zigi ist in Spiellaune. Er lässt einen Gegner aussteigen, der eine herrliche Vorwärtsrolle präsentiert, die man auch in Tokio mit mindestens 6.5 gewertet hätte.

Minute 55 – Hinter dem Auswärtssektor machen sich die Anhänger des FCSG bemerkbar. Grüner Rauch steigt auf.

Minute 53 – Und dieses Mal sitzt der Penalty. 2:1! Vamos!

Minute 52 – Vermutlich muss der Elfmeter wiederholt werden, weil der Torhüter nicht auf der Linie stand. Also gut, Ruiz steht erneut da.

Minute 51 – Toooooor für den FCSG. Ruiz verschiesst zwar den Elfmeter, bzw der Torhüter der Tessiner hält ihn, aber Görtler ist da und drückt den Ball rein. Aber nein, Wiederholung. Mamma mia. Wieso auch immer.

Minute 50 – Einstand nach Mass. Gümenot fliegt und es wird als Schwalbe taxiert. Ich schreie „Rigoooore“. Der Tessiner winkt ab, der Kollege rechts von mir meint, dass es einen Penalty geben könnte. Und Tatsache: Es gibt einen. Grande Schiiiilmot.

Minute 49 – Das mit dem viermal ist übrigens kein Witz. Auch die seriösen Kollegen links und rechs von mir haben das gerade gesagt.

Minute 48 – Huch, offenbar hat P.Z. direkt viermal gewechselt. Alle aufzuzählen, wäre mir jetzt aber zu viel. Schilmooooot scheint aber auch darunter zu sein. Auch wenns der Speaker falsch ausgesprochen hat.

Minute 47 – Schubert – offenbar neu im Spiel – versuchts direkt mit einem Abschluss. Also wenns nicht sinnlos wird, dann habe ich auch nichts dagegen. Eckball für St.Gallen.

Minute 46 – Es geht weiter. Auch wenns vermutlich völlig sinnlos ist.

15.20 Uhr – Das hat gut getan. Und dank meiner Italienisch-Skills wurde mir auch kein Bier geklaut während der Glücksbisi-Pause. „Se me la rubi, ti faccio nero“, half. Natürlich habe ich es mit einem Augenzwinkern gesagt. Schliesslich war der Herr ein Senior.

15.03 Uhr – Der Schiedsrichter erlöst mich und schickt die Spieler in die Halbzeitpause. Ich verabschiede mich zum Glücksbisi, zum Bierstand und zu mindestens einer Zigarette.

Minute 45+ – Eckball für St.Gallen. Sagen wirs so: Meine Hoffnungen halten sich in Grenzen.

Minute 45+ – Der FC St.Gallen ist im Hintertreffen und das auch verdient. Einmal mehr tut er sich im Tessin schwer. Aber eventuell kommt bei den St.Gallern einfach immer Ferien-Feeling auf, wenn sie ins Tessin reisen.

Minute 45 – Ich fluche mittlerweile auf italienisch: „Facciamo schifo“, und das meine ich ernst.

Minute 44 – Gopf, wir sind heute harmloser als Neugeborene. Kaum ist der Ball im Strafraum, verstolpern wir ihn. Absolut unfähig. Oder wenn wir ehrlich sind: Das isch üse FCSG.

Minute 43 – Der Link weiter unten im Ticker funktioniert übrigens. Das habe ich vom Radio-Kollegen aus der Ostschweiz checken lassen. Wir waren beide verwundert, dass ich das hinbekommen habe.

Minute 42 – Zumindest gibt es schon bald wieder es Zigarettli.

Minute 41 – Heute gibts bisher wirklich wenig Positives zu berichten. Zumindest regnet es nicht, das war diese Saison bisher noch nie der Fall.

Minute 39 – Ein Tessiner stürmt alleine auf Zigi zu, während des Abschluss‘ wird er offenbar regelwidrig behindert. Ich befürchte, dass es hier einen Penalty gibt. Neben mir wird sogar „rigore ed espulsione“ gefordert. Aber so wie es ausschaut, gibt’s einfach nur Abstoss. Glück gehabt.

Minute 37 – Und jetzt erwähnt der Kollege aus dem Tessin, was ich ihm gerade vorher erklärt habe. Wäre aber schon noch schön, wenn er erwähnen könnte, dass ihm das der Kollege neben ihm erzählt hat. Aber wir wollen hier nicht kleinlich sein.

Minute 35 – Es ist Sonntag, es ist Nachmittag, aber Herrgott, bei so einem Resultat muss einfach noch einiges mehr Bier her. Vor allem: Lugano hat nach einem Eckball getroffen, wenn wir das doch auch nur richtig könnten.

Minute 32 – Ich höre den Namen „Ziegler“ ja wirklich gerne. Aber nicht, wenn es der Torschütze zum 2:0 ist. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, aber die Tessiner führen hier bereits mit zwei Treffer. Pfui.

Minute 30 – Dem Kollegen aus dem Tessin komme ich offenbar trotz Bierkonsum kompetent vor. Er hat mich soeben gefragt, was „Schutzmassnahmen sind kei Repressionsinstrument“ heisst.

Minute 28 – Ich wäre gerne so pessimistisch bzw. optimistisch wie der Ticinese neben mir. Aber eine klare Torchance, die aus der St.Galler Überlegenheit resultiert, habe ich noch nicht gesehen. Stattdessen kommt Lugano zu einem guten Abschluss. Aber Zigi ist da und wehrt zum Eckball ab.

Minute 26 – „La partita è radicalmente cambiata“ und „il Lugano sta arretrando troppo“. Der Kollege aus dem Tessin scheint besorgt. Hier spielt nur noch der FCSG.

Minute 25 – Sagenhaft, die Tessiner auf der Haupttribüne waren gerade ganz aufgeregt ob eines Eckballs der St.Galler. Ganz offenbar kennen sie unsere Statistik nicht.

Minute 23 – Ein Spieler des Heimteams liegt gerade im eigenen Strafraum und muss behandelt werden. Zeit für etwas Werbung: Am Donnerstag erscheint unsere 14. Ausgabe. Vorbestellen kann man sie hier.

Minute 21 – Falls es jemanden interessiert: Eckball für St.Gallen und – natürlich – völlig harmlos.

Minute 20 – Als Italiener stehe ich hier unter besonderer Beobachtung. Wenn ich Luganesi schreibe, werde ich geharnischt. Aber ein Luganese schreiben, wäre dann doch auch etwas schräg. Ab jetzt sind die Kerlis eifach nur Tessiner oder Bianconeri.

Minute 17 – St.Gallen reagiert, geht nach vorne und bekommt einen Eckball. Wir hoffen, aber mehr geschieht nicht.

Minute 16 – Ach, es war so schön bisher. Ein Tessiner auf dem Feld hatte aber das Gefühl, dass er jetzt was tun müsse und bringt sie „di rapina“ in Führung.

Minute 14 – Für meinen letzten Eintrag habe ich gerade einen Mittelfinger geerntet.

Minute 12 – Der Unterschied zwischen dem Tessiner und dem Ostschweizer Radiokommentator ist frappant. Einer spricht andauernd, der andere hat Zeit einen Chor mitzusingen, der ausserhalb des Stadions von den Anhänger der Espen angestimmt wird.

Minute 11 – Das Thermometer auf der Gegentribüne zeigt übrigens
28 Grad an. Die Schwönwetterstube der Schweiz hält heute, was sie verspricht.

Minute 10 – Seit einer Saison tickere ich für SENF. Heute bin ich bereits auf der achten Medientribüne. Mir fehlt nur noch Sion und die Super League ist komplett. Aber vermutlich interessiert das die meisten so viel, wie der Schuss der St.Galler, der gerade meilenweit übers Tor gesegelt ist.

Minute 8 – Das Bier – pardon, das Spiel – plätschert gerade etwas vor sich hin.

Minute 4 – Wenn man dem Kollegen zuhört, könnte man das Geüfhl haben, dass hier was los sei. Dabei ist doch noch gar nichts passiert.

Minute 3 – Lugano bereits mit dem zweiten Eckball. Ich würde ja gerne alles schreiben, was der Kollege links von mir sagt, aber er spricht ohne Punkt und Komma. Und das auf italienisch. Aber eins ist sicher, auch er sagt Ziegler so, wie es nur ein Italiener oder ein Tessiner ausspricht.

Minute 2 – Ich musste soeben auf meinen Mobile-Hotspot wechseln. Das WLan hat hier in der ersten Minute bereits versagt.

Minute 1 – Achtung, fertig, Fussball!

14.14 Uhr –Die Luganesi betreten gerade das Feld, hätte der Speaker das nicht so herausposaunt, hätte ich es gar nicht gemerkt. Mamma mia, er hat auch keinen leichten Job. Die Gurkentruppe so euphorisch anzukünden benötigt sicherlich eine gewisse Überwindung.

14.14 Uhr – Ich feiere heute nicht nur Premiere in Lugano, sondern ich kann auch erstmals überhaupt kurzärmlig tickern. Bin aber trotzdem froh, dass ich hier ein Schattenplätzlein habe.

14.12 Uhr – Auch wenn er Tessiner ist, der Herr links neben mir spricht gerade über die Aufstellung des Heimteams und benutzt dabei seine Hände als wäre er ein Italiener. Heimatgefühle kommen auf.

14.09 Uhr – Die Zigi war ein Träumchen. Derzeit hallt die Aufstellung der Tessiner durchs Stadion. Es gibt einfach nichts Schöneres als eine italienisch sprechende Person, die Ziegler sagt. Ehrewort, git nüt bessers.

14.01 Uhr – Die St.Galler Bilanz gegen die Tessiner ist eher bescheiden. In der letzten Saison gelang dem FCSG kein Tor gegen die Luganesi. Aber nicht verzagen, A.B. ist ja hier. Bisher hat er vier Spiele der Ostschweizer solo getickert. Die bisherige Bilanz: zwei Unentschieden und zwei Siege. Wegen des Rauchvetos verabschiede ich mich kurz und husche vors Stadion. Bis zum Anpfiff sollte ich wieder hier sein.

13.59 Uhr – Buongiorno e salve a tutti. A.B. hat soeben Platz genommen auf seinem Platz im Cornaredo. Neben ihm sitzen die Radiokollegen aus der Ostschweiz und aus dem Tessin. Das wird lustig! Weniger lustig ist, dass mir der Tessiner direkt gesagt hat, dass man hier nicht  rauchen darf. Aber immerhin habe ich Bier. Und nicht etwa irgendein Bier, hier gibt’s Schüga: Prost!