FC Luzern vs. FCSG 4:2 – Hochgradig unnötig

Der FC St.Gallen verliert in Luzern mit 2:4, obwohl er nach zehn Minuten 2:0 in Führung lag. Eine katastrophale Chancenauswertung und zu viele Geschenke in der Defensive führen zu diesem unnötigen Punkteverlust. Das Spiel zum Nachlesen im SENF-Ticker.

FC Luzern – FCSG 4:2

17.49 Uhr –  Der Schiedsrichter hat ein Erbarmen mit uns und pfeift die Partie ab. St.Gallen verliert in Luzern mit 2:4 trotz 2:0-Führung. Insbesondere in der zweiten Halbzeit bekleckern sich die Ostschweizer nicht mit Ruhm. Wir hoffen, dass Sie es beim nächsten Mal besser machen. Auch dann werden wir live vor Ort für euch aus dem Stadion tickern. Wir danken für euer Interesse!

Minute 90 +- – Dem Radiomoderator hinter uns geht während der Spielzusammenfassung gerade beinahe „eine“ ab. Wir warten hier nur noch auf den Schlusspfiff.

Minute 89 – St.Gallen scheint nur noch zu zehnt spielen zu können, weil Traoré sich verletzt hat und schon fünf mal gewechselt wurde.

Minute 88 – Die Lobhudeleien auf der Medientribüne für den FC Luzern halte ich nicht mehr lange aus. Ja, so toll, wie diese Mannschaft reagiert hat.. Blablabla..

Minute 85 – Der Luzerner Schaub entwickelt sich zum Unsympath sondergleichen. Sobald der auf der Tribüne sitzt, schreit er ununterbrochen. Und mit der Ausdruckskraft eines Fünfjährigen. War schon in St.Gallen so, ist heute wieder so.

Minute 83 – Das 4:2 steht sinnbildlich für dieses Spiel. Es war so unnötig wie die sich hier anbahnende Niederlage. Nuhu will den Ball ins Aus gehen lassen, das tut er aber nicht, danach nimmt Letard die Hände zur Hilfe und schon stehts 4:2.

Minute 82 – Luzern baut die Führung aus. Der Penaltypfiff war gemäss R.S. korrekt. Weitere Kommentare erübrigen sich. Mittlerweile wissen wir zumindest, dass wir auf dem Heimweg Frust- und nicht Siegesbier schlürfen werden.

Minute 81 – Penalty für Luzern.

Minute 80 –  Das Spiel verläuft gerade nach dem Gusto von Luzern. Die Bälle werden kopflos in die Luft und lang gekickt. Die zweiten Bälle erreichen jeweils die Gegner. So wird das kaum etwas mit einem St.Galler Punktgewinn in der Zentralschweiz.

Minute 77 – Ich bin ehrlichgesagt gerade ziemlich ernüchtert. Könnte ich rauchen, würde ich mindestens drei gleichzeitig anzünden.Was soll der Gugus hier? Das Geschrei im Stadion hat merklich zugenommen. Vorbei die Zeiten, in denen die Gastgeber geschockt und brav still waren.

Minute 73 – Luzern kriegt einen Eckball, weil weder der Linienrichter noch der Schiri weiss, was er anzeigen soll. Zeidler findet das nicht gut und beschwert sich. Celestini findet das wieder nicht läss. Der des Französisch Mächtigen Zeidler findet nur „Qu’est qu’il y a?“. Es klingt ein bisschen wie „Wa wöttsch“.

Minute 72 – Als es so rasch 2:0 stand, wussten wir eigentlich schon, dass die Sache noch lange nicht vorbei ist. Schliesslich kennen wir unsere grün-weissen Pappenheimer. Dass sie nun zurückliegen, kommt aufgrund des Spielverlaufs aber doch überraschend.

Minute 70 – Meine aufgebrachte Stimmung liess mich doch komplett verpassen, dass wir das dumme Ding am Reck falsch geschrieben hatten. Und genau in diesem Moment schiessen die Luzerner die nächste Bude! Ich könnte kotzen!

Minute 67 – Derweil informiert uns R.Z., dass der Feldaufschwung Felgaufschwung heisst. Ich hasste jahrelang das Falsche. Schwierig. Ob ich auch Luzern und GC jahrelang falsch geschrieben habe?

Minute 66 – Der FC Luzern gleicht aus. Pfui! Und dass die Spieler direkt vor uns jubeln gibt ein Doppel-Pfui! St.Gallen war hier offenbar einfach zu früh mit zwei Toren in Führung.

Minute 65 – Oh lala, um ein Haar hätte hier ein St.Galler ein Zaubertor erzielt. Mit der Hacke verlängert er einen Eckball. Und genau das ist das Problem, nach Eckbällen erzielen die St.Galler nie ein Tor. Aber wir schätzen das hübsche Kabinettstückchen.

Minute 63 - Hier wurde offenbar jemand lebensbedrohlich gefoult. Zumindest erhalten wir diesen Eindruck. R.S. findet: „Muesch nöd sooo lut schreie“. Derweil bringt P.Z etwas Abwechslung ins Spiel und wechselt drei Spieler aus.

Minute 60 – R.Z. teilt unsere Abneigung gegen Feldaufschwünge und „Sportarte mit Grät, wo kei Bäll sind“. Ich finde ja, „Sportarte mit Grät, wo kei Bäll sind“, sind bestenfalls sportliche Betätigung.

Minute 59 –  Der Feldaufschwung von R.S. bringt uns gerade völlig aus der Fassung. Erinnerungen kommen auf an Kantizeiten. An Zeiten, in denen man noch Sportzigaretten und Orangensaft zum Frühstück einnahm. An Zeiten, in denen man sagen konnte, dass man keine Zeit hatte für Hausaufgaben. An Zeiten, in denen der FCSG noch gegen den Abstieg kämpfte. An Zeiten, in denen man noch ins Stadion gehen konnte. An Zeiten, in denen ich nie dachte, dass ich mal im Stadion auf einen Bildschirm schaue und nicht auf das Feld vor mir.

Minute 57 – Da schaut man in aller Ruhe Fussball und liest dann im Ticker etwas von Feldaufschwung. Das Grauen!! Hoffentlich gibts hier bald wieder etwas Positives auf dem Feld!

Minute 55 – Letard fängt einen Ball in der Rückwärtsbewegung ab und muss danach einen Rückwärtspurzelbaum machen. Rückwärtspurzelbaum, konnte ich nie. Für mich war das Kategorie Feldaufschwung. Oder irgendwas an irgendeinem Gerät.

Minute 54 – Und es gab nochmals einen Eckball für St.Gallen. Aber auch dieser blieb ohne Tor. Eigentlich völlig unnötig, dass wir Eckbälle überhaupt noch erwähnen.

Minute 52 – Und danach gibt es fast ein Tor nach einem Eckball. Nach einem Eckball! NACH EINEM ECKBALL!

Minute 52 – St.Gallen kommt zu einer guten Chance, die ich mit einem verzweifelten, doppelten „Schüss!“ kommentiere. A.B. ist da pragmatischer: „Schmutz“.

Minute 50 – Tuttoceneri-Experte trinkt zuhause Wein, weils die Tickerer nicht können. Er verkaufts als Solidarität. Uns beschleicht das Gefühl, er will uns unsere Versorgungsschwierigkeiten vor Augen führen.

Minute 49 – Ich war an der Uni, ich weiss, dass ich eine Viertelstunde zu Gute habe!

Minute 48 – Fünf Minuten vor der Zeit…

Minute 47 – Bevor es hier heisst, dass A.B seinen Kollegen hängen gelassen hat: Er kam genau mit dem Anpiff am Platz an und hat dafür sogar eine verbrannte Zunge in Kauf genommen. Mein Einsatz wird hier offenbar nicht honoriert. Stimmt sogar, wir machen das hier ja gratis.

Minute 46 – Halbzeit Zwei läuft.

16.59 Uhr – A.B. kommt auch zu spät zurück. Er trinkt noch Kaffee. Etwas, was ich hier bei aller Liebe zu Kaffee nicht mache. Es gibt ihn nur im FCL-Becher.

16.47 Uhr – A.B. sucht sich schon kurz vor Abpfiff ein Plätzchen, um zu rauchen. Ich lasse ihn grosszügig gehen, er wird eh nur ungemütlich sonst.

Pause

Minute 45 – „Han ech ez be der s’Goal scho vermeldet?“, fragt der eine Radiomensch hinter uns. Offenbar kommentiert er für verschiedene Stationen und ist leicht verwirrt.

Minute 44 – „I glaub, mir mönd wieder mol was schribe.“ Okay.

Minute 40 – St.Gallen hatte gerade einen „Friiistoss“¨! Luzern hat eine Chance im Gegenzug. Es steht 1:2. Der Kollege hinter uns vom Radio ist noch unsympathischer als in dem Moment, als er „Friistoss“ sagte.

Minute 38 – Das hätte ein Tor verdient gehabt, Duah und Youan kombinieren sich über links durch, Duah trifft den Ball zum Schluss nicht richtig.

Minute 37 –  Falls Sie sich fragen, wieso heute Titel und Lead des Beitrags immer perfekt sind: Heute ist R.S. am Ruder. R.S und A.B. haben letzte Wochen in dieser Hinsicht noch Kauderwelsch betrieben. A.B. ist heute froh, dass R.S. da ist und zumindest diese Beiträge immer „vehebed“. Nicht so wie die Aktionen der Luzerner. „Diä chönd gär nünt,“ so der Kommentar von R.S.

Minute 31 – Der Radioreporter hinter uns sagte grad „Leider sind keine Zuschauer im Stadion zugelassen, die Luzerner Fans wären sicher enttäuscht.“ Dem können wir zustimmen (auch wenn wir nicht ganz verstehen, warum das ein Luzerner Radio so sagt).

Minute 29 – Man muss aber auch ein bisschen Mitleid haben mit den Luzernern. Die bringen grad dermassen nicht zustande. Eben stolpert Nuhu und gibt den Ball den Luzernern, doch diese schiessen ihn zum Schluss deutlich am Tor vorbei.

Minute 28 – Was der FC Luzern veranstaltet, ist wirklich nicht sehr flott. Nicht nur, dass sie bescheidenen Fussball anbieten. Sie nehmen einem auch noch die Freuden des Konsums während des Spiels…

Minute 25 – Wieder eine gute Chance für St.Gallen. Der Ball kullert knapp am Tor vorbei. A.B. hat den Kopf grad anderswo und sagt zuerst „I hett ez so gern ä Bier“ und danach „Wieso chani do nöd rauche?“. Ich bin froh, habe ich wenigstens das letztere Problem nicht mehr.

Minute 24 – Der FC Luzern hat gerade das erste Mal auf das St.Galler Tor geschossen. Torgefahr gegen zwei Prozent, Zigi pariert ohne Mühe.

Minute 22 – Hat trotzdem gut getan.

Minute 19 – Der Glücksbisi von R.S. hätte beinahe etwas gebracht: ein St.Galler schrammt nur haarscharf am nächsten Treffer vorbei.

Minute 18 –Es ist beängstigend. St.Gallen führt hier früh mit zwei Treffern. Auf dem Feld ist eine gewisse Sättigung zu erkennen. Es passiert gerade wenig. R.S. ist derweil auf Glücksbisi-Tour, dabei läuft hier bereits alles nach Plan aus Ostschweizer Sicht.

Minute 15 – Was man nicht alles erfährt, wenn man den SENF-Ticker liest. Ich dachte immernoch, dass es eine Station ist. Aber wer bin ich, der Legende R.S zu widersprechen. Übrigens wir feiern hier heute Premiere.

Minute 11 – Den beiden Radiostationen hinter uns (ja, es sind zwei, haben wir gemerkt) ist es hörbar unwohl. Uns umso wohler.

Minute 9 – Toooor für den FCSG! Junior erzielt seinen ersten Treffer für die Ostschweizer und das per Kopf! Das läuft hier wie geschmiert.

Minute 6 – Offenbar waren es wirklich 23 Meter. Auch der Kollege direkt hinter uns von einem Luzerner Radio sagt, dass der St.Galler Stürmer exakt aus dieser Distanz getroffen hat.

Minute 6 – Auch schön: Die St.Gallen-Spieler halten nach dem Tor ein Trikot in die Höhe. Mutmasslich jenes von Kräuchi, gesehen haben wirs leider aus unserer Position nicht. Dafür wissen wir dank des Radios hinter uns, dass Duah aus exakt 23 Metern abgezogen hat. Da hat einer nachgemessen.

Minute 5 –  Tor für St.Gallen!! Und ich muss R.S. recht geben. Das mit der Sicht fiel mir auch auf, als ich in Luzern erstmals getickert habe. Und!! Sagenhaft, wir hatten hier gerade die beste Sicht auf das 1:0 für den FCSG. Duah macht die Kiste mit einem herrlichen Schlenzer von ausserhalb des Strafraums! Wunderbar!

Minute 2 – Luzern kommt zu einem Eckball. Der wird so schlecht ausgeführt, dass wir kurz unsicher sind, ob St.Gallen heute blau trägt.

Minute 2 – Eins steht fest: So gut habe ich noch nie aufs Feld gesehen in Luzern. Mindestens seit 2000 nicht mehr, als ich in der Meistersaison noch mit meinem Vater auf der Haupttribüne der alten Allmend sass. Hinter mir ein betrunkener St.Galler, der vehement einen 7:0-Sieg forderte.

Minute 1 – Die Spieler, R.S. und A.B. sind bereit. Der Schiri offenbar auch. Der Anpfiff ist erfolgt. Die grösste Challenge am heutigen Tag für die Tickerer: Konsumationsverbot total auf der Medientribüne. Kein Kaffee, kein Tee (geschweige denn Bier) oder Zigaretten. A.B. vermisst die Asche auf der Tastatur bereits jetzt und nennt das ganze schon den ganzen Tag Schmutzkonzept.

15.57 Uhr – Ist aber auch wirklich Schmutz hoch drei, was die hier aufstellen. Schreit nach drei Punkten, auch wenn ich hier nichts verschreien will und bisher noch keinen Auswärtssieg getickert habe.

15.56 Uhr – Der Stadionsprecher liest gerade die Mannschaft des FC Luzern vor. A.B. kommentiert jeden einzelnen Spieler. Der Saiten-Filter würde die Zitate davon unterbinden, äxgüsi.

15.54 Uhr – Immerhin ist das Stadion auch aus der dem Gästesektor gegenüberliegenden Perspektive nicht schöner. Aber die Sicht ist besser als im Gästesektor. Was nun auch nicht wirklich überraschen kann.

15.50 Uhr – Als R.S vor einigen Minuten nostalgisch wurde, war ich vor dem Stadion am Rauchen. Ich begann mir Sorgen zu machen. Der arme Kerli hat Wasserwerfer oder zumindest (so sah es die Wetterprognose vor) Regen erwartet. Und nun hat er es nur mit einem mühsamen Auswärtsfan zu tun und stinkfreundlichen Gastgebern bei der Eingangskontrolle. Wir leiden mit ihm. Aber nur schriftlich.

15.44 Uhr – Es ist mittlerweile fast Tradition, in unmittelbarer Nähe von uns sitzt das hiesige Radio. Das könnte anstrengend werden.

15.38 Uhr – Meine Stimmung ist hingegen etwas gedrückt. Ich kenne Luzern anders. Normalerweise wird man hier am Bahnhof willkommen geheissen. Dann steht da jeweils eine ganze Trachtengruppe inklusive der für hiesige Gebiete typischen Tracht mit helmartiger Kopfbedeckung und dekorativem Schild am Bahnhof bereit. Sogar eine Art Fasnachtswagen ist jeweils zu sehen. Auf diesem montiert ist eine Art Kanone. Diese wird während der für mich als St.Galler nicht ganz erklärbaren Fasnacht offensichtlich zum Zweck der Konfettiverbreitung eingesetzt. Beim Besuch des ältesten Fussballclubs der Schweiz wird sie zwecks weniger Umweltverschmutzung jeweils mit Wasser gefüllt. Trotzdem dient sie einer Art ritueller Begrüssung. Eine schöne Geste, die heute gänzlich fehlt. Auch die sonst üblichen Reiseleiter, die einem den Fussweg zum Stadion mit dem im hiesigen Idiom typischen „Ech führ dech“ zeigen, sind heute nicht vor Ort.

15.31 Uhr – Warum immer die Stimmung an einer Zahl aufhängen. Ob ein, zwei, drei oder vier Liter Gerstensaft: A.B ist eigentlich immer gut drauf.

15.29 Uhr – Sie merken, A.B. ist schon gut dabei. Er hat gerade diesen seltsamen Luzerner Rap, der hier vor Spielbeginn läuft, als „noch 4 Liter nöd ä so mies“ bezeichnet.

15.27 Uhr – Die Spieler des FC St.Gallen haben soeben das Spielfeld betreten und wärmen sich auf. Wir haben sie mit einem kräftigen „Hopp St.Gallä“  – „Jo mir sind do“, begrüsst! Die Freunde aus Luzern hatten nicht sehr viel Freude daran. Egal. Solange wir im Stadion bleiben dürfen, tickern wir für euch heute die Partie zwischen St.Gallen und Luzern aus dem Stadion.