Etoile Carouge vs. FCSG 1:2 – Unnötig knapp
SENF,
09.02.2022,
SENF-Ticker
Der FC St.Gallen qualifiziert sich für den Cup-Halbfinal, auch wenn es zum Schluss noch einmal eng wurde. Das Spiel zum Nachlesen im SENF-Ticker.
21 Uhr 54 – Geglänzt hat hier niemand, bzw. nur der Espenblock mit dem Feuerwerk jetzt gerade hinter dem Block. Die Spieler haben Freude dran, es funkelt und leuchet, alles gut. Bis zum nächsten Spiel! Wir bedanken uns für die Aufmerksamkeit und freuen uns ebenso auf dieses!
21 Uhr 53 – Damit sind wir doch zufrieden, denn so selbstverständlich ist es ja nicht, dass der Oberklassige seine Pflicht erfüllt, fragt mal den Losannern, ob ihnen die Yverdöner nicht die Leviten gelesen haben gestern….
Spielende – Fertig.
Minute 90+2 – Fehlversuch der St.Galler, auf Zeit zu spielen. #wassollderscheiss
Minute 90+1 – Fehleinwurf (nicht regeltechnisch) von Carouge. Durchatmen.
Minute 90 – „Troa troa troa troa troa!“ schreit dieser mühsame Bub unter mir. Was er damit meinte: Drei Minuten Nachspielzeit.
Minute 90 – So wird aus dieser Geschichte halt doch noch ein richtiger Cupfight. Ist ja nicht so, dass wir etwas anderes erwartet hätten.
Minute 89 – Eineinhalb Sitze südostwärts von mir schreit ein Bub so übel, dass sogar sein Vater sich von ihm distanzieren möchte, aber es einfach nicht kann, weil es ja sein Sohn ist…
Minute 88 – Die Genfer singen, die St.Galler drücken, ein Tor machen gerade beide nicht, wir bleiben nerveux.
Minute 85 – Könnte ich Haaröl seichen, würde ich das jetzt machen. Mit grossem – nicht kausal damit zusammenhängendem – Dank an R.S.
Minute 83 – Ich tippe auf einen weiteren Treffer und einen Platzverweis. Auf die Verteilung davon tippe ich nicht.
Minute 81 – Da springt man fünf Minuten ein und muss einen Gegentreffer tickern. So macht das keinen Spass.
Minute 80 – Das „Hey, Jungs!“ von Trainer Zeidler hört man sogar im weit entfernten St.Gallen. So ganz zufrieden ist er nicht. Kann man verstehen, haushoch überlegen ist das höherklassige St.Gallen nicht.
Minute 77 – Grenzlandexperte R.Z. muss zur Toilette. Wöschzusammenfalter R.S. übernimmt. Und sieht, wie ein Garuscher Schmidt nass macht. Das Publikum jubelt frenetisch-hämisch. Bisschen wie, wenn St.Gallen in der Liga mal wieder hinten ist und Stillhart einen Gegenspieler einfach mal ummäht. Sympa.
Minute 76 – Es läuft gerade nicht mehr viel hier. Die Heimelf stemmt sich gegen die drohende Niederlage, die anderen machten auch nur noch das nötigste. Glänzen tut hier niemand – aber weiterkommen schon. Und das sind wahrscheinlich wir.
Minute 72 – Grüsse gehen übrigens raus an alle, die dem Schreiber dieser Zeilen das halbwegse Heimkommen ermöglichen!
Minute 71 – Übrigens, es hat, wenn ich das richtig verstanden habe, über 3600 Zuschauer hier. Ein Blick in die Runde bestätigt das, und er zeugt von so richtig schöner Cupstimmung. Wir sind halt meistens, ausser in Küsnacht am Rigi, in der Rolle des Favoriten. Dann gewinnen wir wenigstens mal…
Minute 70 – Es ist ruhig geworden in der Fontenette. Nein, stimmt nicht, aber die Spannung ist weg.
Minute 66 – Ein Tor für St.Gallen! Aus meiner Optik wurde Jankewitz jetzt mehr angeschossen als dass er selber getroffen hätte, aber es war eine halbwegs gute Aktion davor, da müssen wir nicht dagegenreden, im Gegenteil, ich wüsste nicht warum.
Minute 66 – Pyro vom Grill hinter der Haupttribüne. Es zieht irgendwas schräg über die alten, brutalistisch anmutenden Dachkerben der Fontenette.
Minute 65 – Der Gästesektor hoppt St. Gallen, zurecht. Nach vorne ist schon länger nichts mehr gekommen.
Minute 63 – Man mag es mir verzeihen oder mich zensieren, aber „solang mir alli läbet, schlömmer Deltas ab“ find ich einfach immer noch herrlich und völlig berechtigt.
Minute 62 – Habe neue Nachbarn bekommen: U18-Junioren von Etoile Carouge. Die gehen mit wie Ultras. Die haben richtig Bock. Und das ist vielleicht die Essenz am ganzen Fussballkuchen.
Minute 61 – Je zwei Halbchancen während dieses Werbespots, aber gebracht haben sie ja eh nichts.
Minute 58 – Das gibt mir die Möglichkeit, einen Werbespot für Carouge einzuschalten. Klar, ihr reist alle lieber in schöne grosse Städte, wo Touristen sich die Füsse in den Bauch stehen, um dann acht Franken für einen Kaffee oder zehn für ein Bier zu bezahlen. Hier ist das nicht so. Und trotzdem war ich in der Schweiz noch nie an einem Ort, der sich so französisch angefühlt hat wie Carouge. Mal ehrlich, geht mal in die Altstadt hier, es lohnt sich! SENF – dein Reisebüro.
Minute 56 – Es plätschert gerade ein wenig vor sich hin.
Minute 54 – So ein bisschen nonchalant spielt St.Gallen nach vorn eben doch auch…
Minute 52 – Die Carüschler gehen gut mit, wär doch jedes Tribünenpublikum so begeisterungsfähig! Es ist eigentlich echt nicht wirklich gefährlich, aber sie scheinen gerade die Weltmeisterschaft zu gewinnen, zu verlieren oder zumindest um sie zu spielen!
Minute 50 – Gerade wurde es laut hier in diesem Stadion, aber es war nur ein Eckball, der den Rotäutelern nichts eingebracht hat.
Minute 48 – OK, 17 verpasste Sekunden lassen sich sicher verzeihen. Der Rest der bisherigen Verzögerung ist dem Wiederaufbau des digitalen Netzwerks geschuldet. Die Schweiz steht da ja schon fast gleich schlecht da wie Deutschland.
Halbzeit – …oder auch nicht, hier hinten ist das nicht zu merken, die Genfer Jugend trifft sich hier auf Bier und Joints, schreit umenand und interessiert sich doch nicht für Fuss und Ball und ihre Verbindung.
Halbzeit – Hinter der doch recht überforderten Bar bildet sich eine Schlange mit Menschen zwischen zwölf und 100 Jahren, die alle Bier wollen (ja, auch die zwölf- und hundertjährigen). Es ist einfach ein schönes Fussballschauen so, egal, wie die es mit dem Jugend- und Altersschutz so haben.
Minute 45+1 – Auf der Tribüne gehen sie mit, die Mannschaft auch. Das ist noch lange nicht gelaufen.
Minute 45 – Und eine Chance von Duah grad eben.
Minute 44 – Äxgüsi, war am Wäsche falten. Nicht viel passiert, eine Chance von Toma ist das Erwähnenswerteste.
Minute 37 – Die „ich-helf-dir-ja-gern-aber-ich-bin-daheim“-R.S.-Sektion lässt den Schreiber sträflich im Stich. Hiermit künde ich eine Pause an.
Minute 36 – Jetzt ist das ganze in Carouge, trotz des grossen Engagements der Gastgeber, doch recht eingeschlafen. Und kann’s recht sein, aber jede und jeder, der Grün-Weiss die Daumen drückt, kennt das – es gibt in der Fontenette keinen langweiligen Moment.
Minute 34 – „D Stadt St. Galle isch jetzt do“, klingt es von mir gegenüber. Das Spiel hat sich beruhigt, wirklich beruhigend ist der Spielstand für Grün-Weiss aber noch nicht. Derweil erfrechen sich zwei On-Schuh-Männer, sich vor mich hinzusetzen. Jetzt wird der Winkel zum schreiben noch ungemütlicher, vielen Dank aber auch!
Minute 32 – Gleichzeitig wird in Frage gestellt, ob beide Mannschaften zu elft fertig spielen werden.
Minute 31 – „Gueti Tretter“, meint einer der nur zwei R.S., die nicht im Stadion sind, und er hat recht: Die Rotäuteler langen schon gut zu.
Minute 30 – Der Gästeanhang dominiert das Geschehen mit grossem Abstand, aber es ist nicht so, dass der Rest im Stadion einfach nur emotionslos da sitzt. Es macht richtig Laune, auch wenn es im Gegensatz zum letzten Mal Genf, mit M.M., heute keine Paella gibt.
Minute 29 – Der angereiste Espenblock meint, es seien doch etwas mehr als 90 Minuten, aber diesmal pflichte ich ihm für einmal nicht bei. Eine Verlängerung wäre dann doch mühsam.
Minute 27 – Alles wieder ruhig, auch die Phalanx Zwölfjähriger vor mir hat sich wieder gesetzt. Aber das nächste Problem kündigt sich an: Biermangel und Urinüberschuss. Nei Ehrewort.
Minute 26 – Gemessen an meiner Reaktion auf Tor und Rudelbildung bekomme ich auf der Tribüne heute vielleicht noch auf die Fresse. Wer kennt ein:e gute Zahnärzt:in? Die Leute sind ziemlich aggro.
Minute 25 – Rudelbildung.
Minute 23 – Sanggallä schüüst e Gool! „Gueurtleur“ war’s, glaubt man dem Speaker.
Minute 22 – Der Speaker lädt die Zuschauerinnen und Zuschauer gerade dazu ein, mitzusingen. Aber es ist, gemessen an seinem mutmasslichen Konsum alkoholhaltiger Erfrischungsgetränke vor diesem Ausruf, relativ schwierig, die Stimme zu halten. Es gelingt niemandem…
Minute 20 – Die bisher beste Schangse des Spiels hat der Gastgeber vom Stern mit dem roten Auto. Das war schon mächtig gefährlich, da hat die St.Galler Abwehr sich gut verschätzt. Das geht nicht jedesmal gut (diesmal jedoch zum Glück schon)!
Minute 19 – Ffffffffff wie geil war das 3:3 gegen YB!
Minute 18 – Duah hatte glaub gerade so was, das man gemeinhin als Chance (oder wie Ottmar Hitzfeld sagt: „Schangse“) bezeichnet. Hat er sie verwertet? Nein. Aber die beiden Tore gegen YB waren auch viel wichtiger. Einen solchen Moment haben die meisten St.Gallen-Fans, mich sehr gern eingeschlossen, schon lange nicht mehr erlebt.
Minute 17 – Modisch scheint in Genf übrigens eine Mischung aus Nordgesicht und Erinnerung an den besten Basketballspieler aller Zeiten angesagt zu sein. Und zwar durchs Band. Fast schon penetrant.
Minute 15 – Links (aus meiner Sicht) vom St.Galler Fansektor ist die Gegentribüne, da scheinen ein paar Menschen zu sitzen, die auch gern mal singen. Ein „Aux Armes“ war es diesmal, ein Wechselgesang, den die ganze frankophone Welt kennt. Nur: Kam er aus Paris oder Marseille? Antworten bitte gern unter auxarmes@senf.sg.
Minute 13 – Darf man eigentlich rauchen auf der Tribüne?
Minute 12 – Abseits eines Stürmers des Sterns mit dem roten Auto (Sorry). Das hätte zwar gefährlich sein können, aber angesichts der Tatsache, dass die Abseitsposition doch recht klar war, ist eine Diskussion darüber wirklich müssig.
Minute 11 – Die Gästefans tragen einseitige verbale Streitereien mit der Staatsmacht aus.
Minute 9 – Überquert der Ball die Mittellinie, wirds auf der Tribüne laut. Das ist ja der richtige Ansatz, auf jeden Fall, aber die falsche Seite… aber unsere Abwehr klärt routiniert.
Minute 6 – Heute Nachmittag war ich in einer Bar in Carouge, da lief die Mannschaft des Sterns vorbei. Ein paar Grossmütter aus dem Dorf haben sie begrüsst und ihnen „allez les gars“ zugerufen. Ja 1): In solchen Bars treibe ich mich herum. Da ists friedlich. Ja 2): Die haben in Carouge schon Lust auf Fussball. Die Fontenette ist gut besucht!
Minute 5 – Fast ein Tor für St.Gallen, aber mit „fast“ kommen wir nicht in den Halbfinal. Wer es war? Keine Ahnung. Sitze irgendwo am Rand der Tribune mit dem Laptop, Grund: Schon erklärt.
Minute 3 – Das Spiel hat sich schon ein erstes Mal beruhigt. Die Laune des Schreibenden nicht: Das WC ist noch einigermassen nahe, wenn auch ein paar Ecken entfernt, aber die Bar schien weder nahe noch kompetent. Das werden mühsame 90+30 Minuten am Brünneli.
Minute 0 – Das Spiel läuft! Und beginnt gleich mit einer gelben Karte an einen Genfer. Nach gefühlten vier Sekunden.
19 Uhr 59 – Alles wartet auf den Anpfiff. Und nicht vergessen: Unterschätzen wir den Carouger Stern nicht. Die haben schon Winti und Basl rausgeworfen.
19 Uhr 55 – Hier läuft ein wenig Gangsterrap und auf der Haupttribüne und der Gegengerade haben sie eine Choreo vorbereitet. Mir gegenüber – und zwar wirklich direkt gegenüber – stehen bzw. gumpen rund 150, 200 St.Galler.
19 Uhr 53 – Rechtzeitig zurück – nicht wie am letzten Sonntag mit M.M. – Sorry nochmals. Aber jetzt habe ich neue Brillenbügel.
19 Uhr 46 – Es wird die St.Galler Aufstellung verlesen, sie ist öppen die gliiche wie im letzten Spiel, so mehr oder weniger. Schonen ist in diesem Spiel nicht. Gehe jetzt nochmals sajchen und Bier holen, damit ich wenigstens die ersten 20, 25 Minuten auf der Tribüne durchhalte.
19 Uhr 44 – Abgesehen davon ist auch die Bierzufuhr in Gefahr, so nahe ist der Hahn von hier aus nämlich nicht und die Genfer Vorstädter scheinen durchaus Lust auf ein Cup-Viertelfinal zu haben. Entschuldige mich daher einmal mehr für manche Unterbrüche: Wie in Chiasso ist Grenzland-Experte R.Z. an der französischen Grenze nämlich wieder alleine.
19 Uhr 42 – Es stellt sich nur noch die Frage, wie das mit der Stromzufuhr in Carouge funktioniert. Schauen wir mal.
19 Uhr 39 – Es ist saumässig eng auf der Pressetribüne. An einen Ort, wo sonst vielleicht drei Menschen ihre Ärsche platzieren können, wollen sie es deren fünf bequem machen. Nicht mit mir: Ich mache Laptop auf dem Schoss, direkt gegenüber des Espenblocks.