Schönes aus der Fussballwelt: Teil 3 einer Bilderreise

Remo Zollinger, 16.04.2020, SENF unterwegs

Ja, die Coronakrise hat uns immer noch im Griff. Der Fussball ist immer noch eingefroren, obwohl draussen der Frühling erwacht. Doch der gesellschaftliche Stillstand bietet vielen die Möglichkeit, Dinge zu erledigen, die schon ewig auf der langen Bank liegen. Zum Beispiel alte Bilder sortieren. Ein Fussballreisender aus dem SENF-Kollektiv hat genau dies gemacht und ist dabei auf einige kuriose, stimmungsvolle oder einfach schöne Bilder aus der Fussballwelt gestossen. Zu Teil 1 gehts hier, zu Teil 2 hier.

«Komm, zünden wir doch ein bisschen», scheinen sich diese beiden Fans des indonesischen Teams aus Bantul nach dem Spiel gesagt zu haben. Eine Bestrafung dafür scheinen sie mal sicher nicht zu fürchten. (Persiba Bantul – Persebaya Surabaya, 14.08.14)
Wie in Teil 1, gibts auch hier nochmals ein Bild aus der vom Untergang bedrohten Pazifikrepublik Kiribati. Die Schiedsrichter scheinen hier keine Uniform zu tragen. (18.09.19)
In diesem Sektor einmal Gästefan zu sein: Eine schöne Vision. Auch wenn das Stadion von Wilier, im sardischen Sassari, nicht gerade die Traumdestination der Allgemeinheit sein dürfte. (Wilier – Padria, 03.02.19)
Nach dem Bürgerkrieg sind in allen ex-jugoslawischen Staaten Ligen entstanden, die die Erinnerung an die alte, grosse jugoslawische Liga verblassen lassen. Charme hat die kleine Tribüne im montenegrinischen Niksic dennoch. (Celik Niksic – Grbalj Radanovici, 19.08.12)
In Stockholm ist Pyro beim Derby toleriert, weshalb das Affenkostüm dieses Fans von Djurgarden bestenfalls als Bad-Taste-Party durchgehen kann. (AIK – Djurgarden, 19.09.11)
Ein bisschen Regen und eine Pfütze ist für indonesische Fussballspieler noch lange kein Grund, ein Spiel zu verschieben. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass es sich um ein bedeutungsloses Spiel in der letzten Runde handelte. (Persikad Depok – Persisko Merangin, 11.08.14)
Auch in der Schweiz war Pyro noch nicht immer so kriminalisiert wie heute. Besonders in Sion war es früher gang und gäbe, sich nicht gross zu verstecken. Dies dachten sich wohl auch diese vier zündelfreudigen Baden-Fans. (Sion – Baden, 13.03.05)
Weil die meisten italienischen Stadien ziemlich alt sind, liegen sie oft mitten in Siedlungsgebieten. Diese bieten dann eine schöne Kulisse, wie hier im sizilianischen San Cataldo. (Sancataldese – Leonzio, 08.12.16)
Sie betraten erst in der 30. Minute das Stadion, obwohl es ein Heimspiel war. Dann schwiegen sie bis zur Pause, ehe sie in der zweiten Hälfte doch noch Lust verspürten, diesem malaysischen Zweitliga-Gingg Leben einzuhauchen. (Kuala Lumpur – Sabah, 18.01.13)
In Argentinien hängen oft mehrere Lagen Zaunfahnen übereinander. Das erfordert ein ausgeklügeltes System, wenn man die unterste Zaunfahne hat und man diese sichtbar machen möchte. Schwerer und stabiler macht man die Fahne, indem man Plastiksäcke mit Wasser füllt. (Racing Avellaneda – Boca Juniors, 13.06.09)
Der sizilianische Aufsteiger in die vierthöchste Liga aus dem malerischen Städtchen Leonforte, ist bereit für sein Abenteuer in der Serie D und hat sein Stadion herausgeputzt. Nun fehlen nur noch die Zuschauer. (Leonfortese – Akragas, 20.04.13)
Gleich nochmals Sizilien: Diese drei Jungultras aus Marsala schiessen noch rasch ein Erinnerungsfoto, bevor sie sich die Lungen aus dem Leib schreien. (Licata – Marsala, 07.04.12)
Die asiatische Küche gilt in unseren Breitengraden als exotisch, obwohl sie sehr beliebt ist. Dies kann man auch von der Stadionverpflegung sagen: Eine Wurst gibts nicht, dafür Verschiedenes zum Aufwärmen in der Mikrowelle. Im Stadion. (Seoul – Suwon, 27.06.15)
Was dieser Fan in seinem Leben wohl schon alles erlebt hat? Die bosnische Stadt Tuzla wurde im Bürgerkrieg stark getroffen, viele Menschen mussten Höllenqualen erleiden. Dieser ältere Herr hat den Spass am Fussball jedoch nicht verloren. (Sloboda Tuzla – FK Sarajevo, 20.04.19)
«Someone has stolen all the grass over the night», sagte der Kommentator des schottischen Fernsehens über diesen Acker im Edinburgher Tynecastle Stadium. Unrecht geben konnte ihm wohl kein Zuschauer. (Heart of Midlothian – Dundee United, 19.02.11)
Der Ausdruck «Beata Gioventù» ist gar nicht so einfach zu übersetzen. Er steht für die glückliche Jugend, dafür, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Dieser ältere Gästefan zählt sich offenbar noch zur Jugend. Wunderschön. (Reggina – Francavilla, 11.02.18)
Italienisch ist die Sprache der Liebe, der Romantik. Italienisch trieft vor Pathos, ganz egal, worum es geht. Eine Institution sind in Italien die sogenannten Mauern der Liebe, auf denen Paare sich gern verewigen. Im Stadion von Gela steht: «Du bist so schön wie ein Tor in der 90. Minute». (Gela – Sancataldese, 04.12.16)
Manchmal ist das Leben als Fussballfan frustrierend. Besonders, wenn man an einem Nachmittag frei nimmt, um seinen in der Tabelle abgeschlagenen Herzensverein schauen zu gehen und es dann ununterbrochen regnet. (Carrarese – Giana Erminio, 03.03.18)
Das Derby in Kalkutta zählt zu den indischen Spielen, die gut besucht sind. Einen grossen Stimmungssektor gibt es zwar nicht, aber sehr interessiert scheinen die Zuschauer das Spiel durchaus zu verfolgen. (Mohun Bagan – East Bengal, 09.02.13)
Zum Abschluss noch ein kleiner Bonus, nämlich das älteste Bild in diesen drei Bilderserien. Wer mag sich noch an den Gästeblock im Espenmoos erinnern? Und die wunderschöne, alte Anzeigetafel? (St.Gallen – Lugano, März 2003)

Diese 20 Bilder bilden den dritten und letzten Teil einer Serie. Die ersten 20 Bilder sind hier zu finden, die zweiten 20 Bilder hier. 

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