Januarloch, Tag 7: Geschichten, die nur der Fussball schreibt

Es gibt wenig, das sich besser anfühlt als ein wichtiges Tor kurz vor Abpfiff. Es sei denn, man heisst Will Evans und spielt für Chesterfield. Dann ist nach dem wichtigen Tor noch lange nicht Schluss.

In England gibt es bekanntlich keine Pausen. Über Weihnachten, zu Neujahr, eigentlich immer wird dort gespielt. Bis in die tieferen Ligen. In der National League, der fünfthöchsten Liga, kam es am Samstag zum Duell zwischen dem Chesterfield FC und dem Ebbsfleet United FC.  

Das Spiel begann denkbar schlecht für das abstiegsgefährdete Chesterfield. Schon in der 22. Minute lag das Heimteam mit 0:1 zurück. Michael Cheek hatte per Penalty getroffen. Bis zur Pause sollte es 0:3 stehen. Doch Chesterfield liess sich davon nicht beirren. In der 65. Minute gelang das 1:3, in der 83. Minute der Anschlusstreffer. Trotzdem sah es danach nicht so aus, als könnte das Heimteam die Niederlage abwehren. Bis Will Evans sich ein Herz fasste und in der 95. Minute das viel umjubelte 3:3 schoss. 

Das wiederum gefiel natürlich Ebbsfleet nicht. Sie wollten das Spiel noch einmal drehen. In der 96. Minute resultierten diese Bemühungen in einer gelb-roten Karte für den Chesterfield-Goalie Callum Burton. Weil das Heimteam schon alle drei Auswechslungen vollzogen hatte, musste ein Feldspieler für den fälligen Elfmeter ins Tor stehen. Und hier nimmt eine Geschichte ihren Lauf, wie sie so nur der Fussball schreiben kann. Will Evans, der gerade noch das 3:3 geschossen hatte, zog sich die Handschuhe an. Auf der Seite von Ebbsfleet lief wiederum Cheek an. Doch Evans hatte etwas dagegen, seinen Last-Minute-Ausgleich vergebens geschossen zu haben, sprang in die rechte obere Ecke und parierte. 

Freudscher Verschreiber in Newport?

Und weil wir gerade in England sind: Dort gewann im FA Cup der viertklassige Newport County AFC gegen das Premier League-Teams aus Leiceister mit 2:1. Beim Heimteam scheint man sich sonst mit der Premier League nicht so detailliert auseinanderzusetzen, zumindest liess das ein Blick aufs Teamblatt vermuten.


Wir machen den Januar spannender. Vom 1. bis zum 31. Januar veröffentlichen wir jeden Tag einen kurzen Eintrag in unserem Januarloch-Kalender. Alle Anekdoten stammen aus unserer Sammlung, die wir laufend für die Rubrik Ticker im gedruckten Magazin führen. Da wir bis im Sommer 2019 mit dem gedruckten Magazin eine Pause einlegen, verwenden wir einzelne Einträge aus dem Fundus hier.