Januarloch, Tag 25: 1+8 = 9

Ivan Zamorano ist in St.Gallen eine Legende. Aber auch bei anderen Clubs geniesst er Kultstatus. Bei einem auch wegen einer besonderen Rückennummer.

Bereits Jahre bevor es CR7 gab, gab es R9: den richtigen Ronaldo. Der Brasilianer verzückte ab Mitte der 90er-Jahre die Fussballfans und wechselte im Sommer 1997 vom FC Barcelona zu Inter Mailand. Dort stand damals die FCSG-Legende Ivan Zamorano unter Vertrag.

Als Ronaldo zu den Mailändern wechselte, stellte sich die Frage, welcher der beiden Stürmer fortan mit der Rückennummer 9 auflaufen würde, die beide präferierten. Der Chilene setzte sich durch und so musste der Brasilianer vorerst mit der Rückennummer 10 Vorlieb nehmen.

Trostpflaster nach der verlorenen WM

Ein Jahr später knüpfte der Brasilianer dem Chilenen die Rückennummer dann aber ab. Zum einen war der Druck von Ronaldos Ausrüster dafür verantwortlich, der im selben Jahr begann, auch den Club einzukleiden. Und gegenüber dem italienischen Fussballjournalisten Gianluca di Marzio würde Zamorano später einmal sagen, dass der Brasilianer nach dem verlorenen WM-Final 1998 eine besondere Phase durchmachte und er ihm mit dem Überlassen der 9 zeigen wollte, wie wichtig er für das Team der Mailänder sei.

«Il fenomeno», wie Ronaldo genannt wurde, war im Sommer 1998 also happy, zumindest was seine Rückennummer anbelangte. Aber was war mit Zamorano? Schliesslich trug er in den Jahren zuvor auch immer die 9.

Mathematik für Fussballer

Der damalige Inter-Sportdirektor Sandro Mazzola empfiehl dem Chilenen sich eine Rückennummer zu suchen, deren Quersumme 9 ergibt; wie etwa die 18 oder die 27. Das genügte Ivan dem Schrecklichen aber nicht. Er fragte deshalb bei Präsident Massimo Moratti nach, ob er ein Pluszeichen zwischen zwei Ziffern einfügen dürfe. Der Clubpräsident willigte ein. Und nachdem auch der Verband grünes Licht gegeben hatte, lief der Chilene fortan mit der Rückennummer 1 + 8 auf.

In einem Interview mit Dazn erinnerte er sich kürzlich daran: «Am Anfang habe ich es jeweils selbst mit Klebeband angebracht.» Aber mit der Zeit sei das Trikot so gefragt gewesen, dass der Ausrüster begann, das Plus direkt aufzudrucken. Und bis heute ist die St.Galler Legende in Mailand auch wegen ihrer besonderen Rückennummer bekannt.


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