Januarloch, Tag 20: Es klatscht gleich

In Deutschland und Dänemark läuft gerade die Handball-WM. Warum uns das interessiert? Wegen der Klatschpappen.

Es ist zu einem weit verbreiteten Übel geworden: Veranstalter von Sportanlässen legen im ganzen Stadion – oder in der ganzen Halle – Klatschpappen aus, der Otto-Normal-Fan haut sich das Ding begeistert auf die Hand, der Lärm wird unerträglich wie die Vuvuzelas an der Fussball-WM in Südafrika. Fun Fact am Rande: Beim FC St.Gallen sind Vuvuzelas seither per Stadionordnung verboten.

Warum bei Klatschpappen anschliessend von guter Stimmung schwadroniert wird, erschliesst sich selbst bei näherer Betrachtung nicht. Was macht so ein Ding denn? Klatsch. Sonst nichts. Keine Melodie, kein Text, kein gar nichts. Gut, beim Handball steht man offenbar sowieso auf möglichst viel künstliche Unterhaltung, aber dennoch: Warum Klatschpappen? Das fragt sich übrigens auch Christian Spiller in einem Artikel von Zeit Online. Wer sich nicht durch die ganzen «ratsch-ratsch-ratsch» quälen möchte, dem verraten wir einfach das herrliche Fazit seines Textes: «Wer auch immer die Dinger erfunden hat, ihn sollte man mal ordentlich zusammenfalten. Eigentlich möchte man nur rufen: 'Es klatscht gleich, aber keinen Beifall.'»


Wir machen den Januar spannender. Vom 1. bis zum 31. Januar veröffentlichen wir jeden Tag einen kurzen Eintrag in unserem Januarloch-Kalender. Alle Anekdoten stammen aus unserer Sammlung, die wir laufend für die Rubrik Ticker im gedruckten Magazin führen. Da wir bis im Sommer 2019 mit dem gedruckten Magazin eine Pause einlegen, verwenden wir einzelne Einträge aus dem Fundus hier.