Januarloch, Tag 18: Football Leaks-Whistleblower verhaftet

Er hatte zahlreiche anrüchige Geschichten rund um den Fussball an die Öffentlichkeit gebracht. Jetzt wurde der Whistleblower in Budapest verhaftet.

Im September 2017 organisierte der SENF im Bierhof eine Lesung von Football Leaks. Zu Gast war mit Michael Wulzinger einer der Autoren des Buchs. Wer dabei war, erinnert sich sicher an die Schilderungen Wulzingers, wie sehr sowohl die Journalisten als auch der Whistleblower, der ihnen das Material lieferte, um die Sicherheit und Anonymität besorgt waren. Es hörte sich an - und das Buch liest sich stellenweise - wie ein Krimi.

Trotz aller Vorsichtsmassnahmen wurde heute öffentlich, dass der Whistleblower in Budapest verhaftet wurde. Es soll sich um einen 30-jährigen Portugiesen handeln, dem die Polizei seines Heimatlandes versuchte Erpressung und Datendiebstahl vorwirft.

Der Portugiese wird vom französischen Anwalt William Bourdon vertreten. Dieser hatte schon Edward Snowden, Hervé Falciani und Antoine Deltour vertreten. Mit Berufung auf den Anwalt führt der Spiegel aus, der Portugiese «habe der Welt die kriminellen Machenschaften im Fussball vor Augen führen wollen».

Wie es für den verhafteten Whistleblower weitergeht, ist offen. Portugal hat ein Auslieferungsgesuch gestellt. Kaum Auswirkugnen haben dürfte die Verhaftung auf weitere Veröffentlichungen aus dem riesigen Datenfundus. Und auch ein neues Buch ist geplant. Ende April soll Football Leaks 2 erscheinen.


Wir machen den Januar spannender. Vom 1. bis zum 31. Januar veröffentlichen wir jeden Tag einen kurzen Eintrag in unserem Januarloch-Kalender. Alle Anekdoten stammen aus unserer Sammlung, die wir laufend für die Rubrik Ticker im gedruckten Magazin führen. Da wir bis im Sommer 2019 mit dem gedruckten Magazin eine Pause einlegen, verwenden wir einzelne Einträge aus dem Fundus hier.