Den 21. Mai 2000 habe ich auch heute noch in lebhafter Erinnerung. Eigentlich war an diesem Tag meine um einen Tag vorgezogene Geburtstagsfeier geplant. Sowohl meine Grosseltern als auch Gotte und Götti sowie alle meine Schulfreundinnen und -freunde waren eingeladen, um meinen 13. Geburtstag zu feiern. Womit ich an dem Tag aber nicht gerechnet hatte – und vermutlich auch meine Mutter nicht, die den ganzen Tag in der Küche stand – war, dass ich selbst gar nicht daran teilnehmen würde.
Wie es dazu kam? Ganz einfach: Ich schaute mit meinem Bruder das entscheidende Spiel Servette gegen Basel im TV, wobei unser Jubel grenzenlos war, als der zweite Meistertitel des FCSG endlich Tatsache war. Ich war allerdings schon einige Tage zuvor felsenfest davon überzeugt gewesen und hatte mir mit meinem letzten Taschengeld deshalb eine grüne 7-Tages-Haartönung gekauft – heimlich versteht sich.
Als ich mich nach einer Weile halbwegs vom Jubeln erholt hatte, ging ich wortlos ins Badezimmer, um mir die Haare zu färben. Leider hatte ich die Länge etwas unterschätzt und so reichte die gekaufte Haartönung gerade einmal knapp für die Hälfte meiner Haarpracht. Meiner ohnehin schon schockierten Mutter und den eben eingetroffenen Gästen erklärte ich dann auch gleich, dass ich jetzt leider in die Stadt gehen müsste, schliesslich gebe es da wichtigeres zu feiern als den eigenen Geburtstag.
So kam es, dass ich meine eigene Geburtstagsfeier sausen liess und stattdessen mit meinem Bruder in die Stadt fuhr, um den Meistertitel auf dem Marktplatz zu feiern. Was ich an diesem 21. Mai 2000 und an der späteren, offiziellen Meisterfeier erleben durfte, waren Erinnerungen fürs Leben. An dieser Stelle möchte ich deshalb meinen Eltern nochmals danke sagen, dass ich trotz der geplatzten Geburtstagsfeier auf den Marktplatz gehen durfte!