Im Rahmen des dreitägigen Festivals zeigten die Fussballlichtspiele im ehemaligen Kino Tiffany in St. Gallen 13 Fussballfilme.
Nachdem am Donnerstag der Themenschwerpunkt auf englischen Legenden lag und am Freitag die «wahnsinnige» Seite der Fussballfilme gezeigt wurde, lag am Samstag der Schwerpunkt auf der Vielfalt und Buntheit des Fussball-Sports und dessen Protagonistinnen. Der erste Film befasste sich mit der Kapitänin des iranischen Frauen-Futsal-Teams, die von ihrem eigenen Mann daran gehindert wird, ihr Team an die Weltmeisterschaft zu führen.
In der zweiten Nachmittagsvorstellung ging es um Alina, eine talentierte, zwanzigjährige Ukrainerin, die trotz schwerer Umstände immer an ihren Traum geglaubt hat, eine erfolgreiche Fussballerin zu werden. Die beiden Geschichten zeigen, wie Frauen in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen haben.
Während den kurzen Filmpausen zeigten die Organisatoren im oberen Teil des ehemaligen Kinos eine Fotoreportage von Andrin Brändle. Als Groundhopper besuchte Brändle schon über 500 Stadien in 45 Ländern, unter anderem in Ländern wie Thailand, Jordanien oder Gibraltar. Diesen Sommer reiste er für drei Monate nach Indonesien, um sich dort mit der lokalen Ultrakultur zu befassen. Dies zeigt er eindrücklich mit einer Fotoreportage.
In der ersten Abendvorstellung zeigten die Fussballlichtspiele den eindrücklichen Film «Just Charlie». Der Film befasst sich mit trans Menschen im Fussball. Nach dem Film gab es eine offene Gesprächsrunde mit Fabienne Peter und Nick Oberholzer, beides trans Menschen mit sportlichem Hintergrund. Peter ist die erste trans Frau im Schweizer Eishockey. Sie sprachen offen über ihr Outing und darüber, was das für ihr Umfeld bedeutete.
Im Anschluss gönnte sich das buntdurchmischte Publikum eine kurze Pause bei Wurst und Bier, bevor dann der letzte Film der diesjährigen Fussballlichtspiele ausgestrahlt wurde. «Take the Ball, Pass the Ball» zeigt auf eindrückliche Art und Weise, wie der perfekte Fussball in der Ära unter Pep Guardiola beim FC Barcelona gespielt wurde. Der Film zeigt auf, dass hinter den erfolgreichen Jahren des FC Barcelona viel mehr steckt, als nur die taktische Besessenheit des Katalanen. Es ist die Philosophie des Vereines, der ihn so erfolgreich gemacht hat, die nicht zuletzt auf Johan Cruyff zurückgeht. Zu seiner Taktik-Revolution gehörte unter anderem das konsequente Gegenpressing nach Ballverlust. Cruyff steht auch am Ursprung der berühmten Talentschmiede «La Masia» des FC Barcelonas.
Die Fussballlichtspiele lockten einmal mehr ein Publikum an, welches eines gemeinsam hat: Die grosse Liebe zum Fussball. Egal ob auf der Leinwand oder im Stadion. Mit Vorfreude schauen wir schon auf die nächsten Fussballlichtspiele 2020 in St. Gallen und sind gespannt, was nächstes Jahr für ein Programm gezeigt wird.